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Zahnhygiene

In den meisten Geschäften bekommt Zahnhygieneprodukte nur in Plastik? Gibt es also keine Alternative? Doch, die gibt es....

                   Zahncreme                            versus                   Zahnpulver oder Zahntabletten

Stellen Sie Ihr eigenes Zahnpulver oder Ihre eigene Zahncreme her! Damit sparen Sie die Plastik - oder Alutuben, sowie den Plastikdeckel. Denn Plastik wird meist nur downgecycelt - wenn überhaupt- und bei recht kleinen und minderwertigen Teilen nur verbrannt.

Zahnpulver
Gute Apotheken mischen Ihnen ein Zahpulver nach diversen Rezepten (z.B mit Schlämmkreide etc.) an. Das kann man sich dann in ein mitgebrachtes Gefäß abfüllen lassen. Wir nutzen Birkenzucker, der natürlich kein schädlicher Zucker für die Zähne ist. Er ist auch bekannt als Xylith oder Xucker in Zahnpflegekaugummis und eine sehr ergiebige Zahnputzvariante. Birkenzucker ist lose in der gewünschten Menge in einer guten Apotheke zu bekommen (einfach fragen) oder verpackt, sowie im Reformhaus oder online (Zero Waste Onlineläden). Viele mischen sich Zahnpulver aus Birkenzucker und einem kleinen Teil Natron (Natriumhydrogencarbonat, auch bekannt als Backsoda, Kaisernatron, amerikanisches Soda oder Natriumbicarbonat). In Amerika ist es nicht unüblich mit Natron zu putzen. Natron bekommt man in Papier verpackt in der Drogerie oder lose in der Apotheke. Verwechseln Sie es bitte nicht mit Waschsoda.

Zahncreme selber mischen!
Manche mischen sich auch Zahncreme aus zwei Teilen Kokosöl mit einem Teil Natron. (so können Sie die Menge selbst bestimmen z.B. mit Teelöffel oder eine Capuccinotasse oder einer großen Teetasse).  Nachdem bei uns keiner den Kokosgeschmack wirklich mag, blieben wir beim ergiebigen Birkenzucker. Außerdem finden wir, dass das basische Natron das Zahnfleisch reizt. Wenn, dann sollte man nur wenig verwenden. Auch Zahnärzte in Deutschland sehen Natron eher kritisch, da es den Zahnschmelz angreifen könnte. Einige kommen damit aber super klar und haben keine Probleme. Nach ein einigen Monaten hat sich bei uns eine Zahncreme aus vier Zutaten ohne Natron eingebürgert, die wir sehr gerne mögen. Dieses Rezept finden Sie hier! Es enthält auch eine Variante als Zahnpulver.
Es gibt noch eine Alternative:

Zahntabletten
Diese zerkaut man und hat dann sogar ein ähnliches Gefühl wie bei Zahncreme im Mund. Diese Zahntabletten gibt es online z.B. bei bekannten zerowaste-Shops u.v.m. Vor Ort im Geschäft haben wir sie noch nicht gefunden, außer man hat vielleicht einen "unverpackt" - Laden vor der Tür (wo gibt es einen?). Für Leute, die gerne Fluorid statt Xylith (=Birkenzucker), als karieshemmende Sybstanz möchten, sind die Zahntabletten eine gute Alternative. Zum Zähneputzen nimmt man eine Zahntablette in den Mund und zerkaut sie. Den Geschmack empfanden wir als sehr angenehm und dem einer Zahncreme ähnlich. Die Zahntabletten sind als Naturkosmetik zertifiziert und ohne Konservierungsmittel. Sie kamen bei uns in einer kleinen, recycelbaren Papiertüte an. Monomeer z.B. bekommt sie im Großpack in einer Plastiktüte angeliefert. Diese Plastiktüte wird aber mit dem Hersteller im Mehrwegsystem immer wieder aufgefüllt.
Update: mittlerweile gibt es unverpackt-Läden. Hier holen wir uns einmal im halben Jahr Zahntabletten, wenn wir eh mal dort einen Ausflug machen (ca. 1 Stunde 20 mit der Bahn entfernt). Da sie haltbar sind ist das kein Problem.
Update 2: Ein  paar Bioläden und eine große Drogeriekette verkaufen die Zahntabletten nun auch.

Update 2020: Zahncreme im Mehrwegglas.
Werbung (wenn auch unbezahlt, aber halt Markennennung ) Die Firma fairsqaured bietet neben anderen Kosmetikartikeln nun auch die Zahncreme im Mehrwegglas an. Diese Produkte sind in Bio- und unverpackt-Läden erhältlich. Sie wurde auf Kokosölbasis hergestellt und enthält Fluorid.

Zahnseide

Wir nutzen ein Naturprodukt, das in einem kleinen wiederbefüllbaren Glas mit Edelstahldeckel geliefert wird. Das Nachfüllpack kommt in Papier. Die Seide wird nach Benutzen kompostiert. Ausführlicher Bericht.
Manche kleine Bioläden bestellen Sie auch auf Anfrage oder nehmen sie gar ins Sortiment auf, Unverpackt-Läden haben sie außerdem im Programm. Online bekommt man die Zahnseide ohne Plastikverpackung bei den bekannten ZeroWasteshops (siehe online einkaufen). Leider nicht vegan.

Zahnbürsten
Zahnbürsten sind meist aus Plastik hergestellt. Nach dem Benutzen sind sie Restmüll. Selten gibt es Zahnbürsten aus recyelten Materialien zu erstehen. Eine Alternative sind Miswakwurzeln oder Bambuszahnbürsten. Beides gibt es in gut sortierten Bioläden, meist im Karton. Falls nicht, fragen Sie doch einfach nach, ob diese Produkte nicht bestellt werden können. Vorallem kleine Bioläden gehen oft darauf ein. Unverpackt-Läden haben sie außerdem generell im Sortiment.
Ansonsten bekommt man sie online bei diversen Einkaufsriesen oder z.B. bei Shops, die bewusst auf Plastik verzichten und generell allen zerowasteonlineläden. Unverpackt-Läden haben oft mehrere Sorten im Programm z.B. für Kinder, mit weichen oder mit harten Borsten, die man sich gleich vor Ort ansehen kann. Auch große Drogerieketten haben das Potential dieser Zahnbürsten entdeckt und sind in Verhandlungen mit Herstellern. Es ist also gut möglich, dass es sie bald flächendeckend vor Ort gibt.
Update: die meisten Bioläden und eine große Drogeriekette haben sie nun tatsächlich fest im Programm.
Augen auf beim Bambus-Zahnbürstenkauf:
Manche Borsten sind aus Plastik und nicht kompostierbar. Sie werden aber als biologisch abbaubar deklariert. Das ist aber nicht das Gleiche. Also Achtung z.B. bei Nylon 4, das braucht sehr, sehr lange um auf dem Kompost zu verrotten. Um sie auf dem heimischen Kompost zu entsorgen, muss man die Borsten rausrupfen. Das Gleiche gilt natürlich auch für öffentliche Kompostierungsanlagen.
Ein Kompromiss:
In großen Lebenmittelgeschäften, Drogerien oder in Bioläden gibt es außerdem Zahnbürsten aus Plastik mit auswechselbaren Kopf.
Bei elektrischen Zahnbürsten ist das ja Usus. Wir benutzen sie schon seit Jahren in unserem Haushalt. Wir haben eine mit Ultraschallfunktion und sind sehr zufrieden. Wir steigen vorerst nicht auf die kompostierbare Variante um.
Update 2017: Wir sind mittlerweile zumindest für das Putzen am Morgen auf die kompostierbare Handzahnbürste umgestiegen . Abends bleibt es wie gehabt.
Wichtiger als Zahncreme ist laut unserem Zahnarzt bei weitem die mechanische Säuberung, also das Putzen.
Allerdings halten wir die Augen auf nach Ersatzköpfen für elektrische Zahnbürsten auf, die kompostierbar sind. Wir haben auch schon bei einem Hersteller angefragt, aber das scheint sich eher als schwierig zu gestalten.
Falls Ihnen kompostierbare Zahnbürstenköpfe für elektische Zahnbürsten unterkommen, würden wir uns freuen wenn Sie uns eine E-Mail oder einen Kommentar hinterlassen!

verwandte Links:

kompostier- und nachfüllbare Zahnseide ohne Plastik - Erfahrungsbericht



DIY Zahncreme ohne Natron
- leicht und schnell zu machen-
- mit Zahnpulvervariante


Zahnpulver aus Birkenzucker


Reusing: Rasierhobel - komplett recycelbar mit Geldsparpotential


Rasieren mit Seife  - die Alternative zu Rasierschaum mit wenig bis gar keiner Verpackung


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Die letzten Kommentare zu dieser Seite:
Kommentar von Zahra, 15.01.2017 um 15:39 (UTC):
Hallo,
danke für die tolle Seite und die vielen hilfreichen Ideen. Ein Tipp zu normalen, vollständig abbaubaren Zahnbürsten: Die Bambus-Zahnbürste aus Bambus und Bambus-Borsten der Marke "baumfrei". Ich bin begeistert von der Haptik, der Größe des Bürstenkopfes, und dass der Bambus laut Herstellerin nicht den Pandas weggeklaut wird! Fröhliches Putzen weiterhin

Kommentar von wolkenfrau, 30.04.2017 um 16:46 (UTC):
Guten Tag,
ich liebäugel ja schon länger mit Zahntabletten, muss aber erst meine Vorräte aufbrauchen. Von Natron würde ich aber dringend abraten! Im Internet findet sich wenig Info in Form von wissenschaftlichen Studien über Natron als Alternative, aber rein vom Gefühl her ist es zu abrasiv. Wer in Kauf nimmt, seine Zähne und Zahnhälse dauerhaft zu schädigen, kann gerne Natron nutzen. Ich bin da lieber vorsichtig

Kommentar von:02.05.2017 um 06:10 (UTC)
zerowaste
zerowaste
Offline

@Zahra: Danke für den Tipp. Baumfrei werde ich bei Gelegenheit ausprobieren
@Wolkenfrau,
ich gehe auch lieber auf Nummer sicher und bin nicht wirklich überzeugt, auch wenn wohl einige damit gut klar kommen. Aber ein Risiko gehe ich dauerhaft für die Zähne ehrlich gesagt nicht gerne ein. Sie wachsen ja schließlich nicht wieder nach.
Liebe Grüße
Stefanie

Kommentar von Sarah, 27.07.2017 um 13:27 (UTC):
Habe hier sogar eine Zahnseife entdeckt...vll auch eine Alternative? https://wienerseife.at

Kommentar von:03.08.2017 um 08:17 (UTC)
zerowaste
zerowaste
Offline

Hallo liebe Sarah,
danke Dir für den Tip mit der Zahnseife. Das kannte ich noch nicht. Habe mir das eben angeschaut. Das ist ja ein rieseiger Block Seife! Wir dosiert man das denn? Abbeißen? Mit der Bürste aufschäumen? Weißt Du das zufällig? Stehe da gerade auf dem Schlauch, wie man das hygienisch dosiert, wenn man mehr als zwei Menschen im Haushalt ist. Wahrscheinlich nimmt dann jeder einen Block, oder? Aber trotzdem, wie kriegt das ab? Raspeln, fällt mir da noch ein....???
Liebe Grüße
Stefanie

Kommentar von Anna-Lena, 11.06.2018 um 08:15 (UTC):
Ich habe schon Zahntabletten bei Lush (in Oldenburg) entdeckt und ausprobiert. Habe mich dabei aber eher gefühlt, als hätte ich Waschpulver statt Zahncreme im Mund und habe es daher nicht weiter genutzt. Kann aber ja jeder anders empfinden.

Kommentar von:11.06.2018 um 18:07 (UTC)
zerowaste
zerowaste
Offline

Hallo Anna-Lena,
ich kenne die Produkte von Lush nicht. Die wenigen, die ich mir mal angesehen habe, haben mir von den Inhaltsstoffen nicht zugesagt. Wäre ja mal spannend zu wissen, was da drin war und ob dir die aus dem Unverpackt-Laden mehr zu sagen. Waren die denn seifig? Ich habe vor Kurzem gehört, dass es auch Zahnseifen geben soll. Die habe ich allerdings noch nirgends gefunden und demnach noch nicht ausprobiert. Vom Geschmack her waren die aus dem Unverpackt-Laden einer Zahncreme ähnlich. Die Konsistenz ist allerdings nicht so, wie eine Paste. Da wäre vielleicht die DIY - Variante etwas für Dich .
Liebe Grüße
Stefanie

Kommentar von Annika Geigl, 26.03.2019 um 22:13 (UTC):
Zahntabletten gibt es neuerdings auch bei DM von Alverde. Ich hab die aber noch nicht ausprobiert also kann ich auch noch nicht sagen, ob sie gut sind. Werde ich aber demnächst, wenn meine Zahnpasta aufgebraucht ist auf jeden Fall machen! Liebe Grüße Annika

Kommentar von:27.03.2019 um 06:51 (UTC)
zerowaste
zerowaste
Offline

Hallo Annika,
das habe ich auch schon gehört, dass es die wohl in kleinen Papiertütchen dort geben soll. Ich hatte es das letzte Mal bei unserer Filiale noch nicht gesehen, werde mir das aber mal ansehen. Vorallem würde es mich interessieren, wie groß die Packungen sind. Die Bio-Supermarktkette hat die übrigens nun auch im Sortiment. Es wird ja langsam
Liebe Grüße
Stefanie

Kommentar von Janek, 24.10.2019 um 07:39 (UTC):
Ich bin gerade am recherchieren für neue Zahnbürsten und auch wie ich das mit dem flossing mache - bei mir zuhause haben wir da kaum darauf geachtet, und nun überlege ich mit Waterflossing zuzulegen.
Zu Zahnbürsten habe ich etwas recherchiert, denn mit ist Effektivität, Nachhaltigkeit und Preis gleichermaßen wichtig.
Das klingt relativ interessant: https://igg.me/at/BeBrush/x/22403642
ist aber aktuell nicht erhältlich.
Weitere Links und Notizen habe ich auch hier zusammengestellt:
notion.so/xerus/Zahnpflege-4bee918b560c445fb1daa00ddecf1ea7

Kommentar von anonymous147, 06.11.2019 um 18:49 (UTC):
Bitte mal lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Xylit

Birkenzucker klingt wie ein Naturprodukt, aber wenn man sich das Herstellungsverfahren ansieht ist da jede Menge Chemie mit im Spiel und es wird eine Menge Energie benötigt. D. h. Birkenzucker ist alles andere Klima- und Umweltfreundlich. Für mich kommt Birkenzucker nicht in Frage. Man muss sich immer die ganze Kette der Herstellung anschauen und dann entscheiden.

Meine Zahncreme besteht aus Kokosöl, Natron und Kurkuma. Optional ein ätherisches Öl.

Kommentar von BS, 13.11.2019 um 19:06 (UTC):
Liebe Zerowaste-Familie, ich benutze seit über 10 Jahren Sole zum Zähne putzen.Das macht überhaupt keine Arbeit und mein Zahnarzt ist jedes mal sprachlos.Ich habe kein Zahnfleischbluten und ganz wenig Zahnstein. Einen Salzbrocken in Wasser auflösen, ca. 1TL in ein Glas geben und mit Wasser auffüllen. Zahnbürste eintauchen und los gehts!

Kommentar von Lucy, 10.07.2021 um 19:44 (UTC):
Eigenständig hergestellte Zahnpasta wird tatsächlich immer beliebter, da sie im Sinne des Umweltschutzes ist. In jedem Fall kann sie mit den richtigen Zutaten als dauerhafte Alternative zu herkömmlicher Zahncreme verwendet werden. Dennoch bleiben regelmäßige Besuche bei einem Zahnarzt weiterhin notwendig, um Gewiss zu erlangen, ob man von Zahnproblemen wie Karies betroffen ist.
https://www.zahnarzt-vogl.at/leistungen/prophylaxe-



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