Was habt ihr eigentlich für einen Wasserkocher? Das werden wir ganz oft gefragt.
Ehrlich gesagt haben wir keinen mehr. Wir haben nun einen pfeiffenden Wasserkesssel.
Kocht das Wasser, pfeifft er laut! Kein Plastik, keine extra-Elektronik.
Ein Wasserkocher gilt als energieeffizienter im Vergleich zu einem Kochtopf auf dem Herd.
ABER das gilt nicht unbedingt, wenn man einen Induktions- oder Gasherd hat. Es gibt viele Vergleichstest mit ähnlichem Ergebnis: hat man einen Induktionsherd und nutzt einen Kochtopf ist das fast oder sogar gleich gut in Bezug auf den Energieverbrauch. Die Werte schwanken etwas je nach Energieverbrauch der einzelnen Geräte.
Wir haben seit einigen Jahren einen Induktionsherd....
Theoretisch würde ein Kochtopf mit Deckel ausreichen. Wir wollten aber gerne eine Signal. Denn je länger es kocht, desto schlechter ist der Energieverbrauch im Vergleich zum Wasserkocher, der sich selbst abschaltet. Das hat zudem den Vorteil, dass das Wasser nicht versehentlich unbemerkt überkochen kann und eines der Kinder gefährdet. Klar, sind wir beim Kochen mit dabei. Aber in der früh mit Baby, Fertigmachen für Kindergarten, Schule und Arbeit kann es einfach auch mal hektischer zugehen. Nicht dass dann der Kochtopf vergessen wird, weil das volle Wasserglas in Scherben am Boden liegt, und im blödsten Fall verbrüht sich eines der Kinder am an den Herd herunterlaufenden kochenden Wasser. Das ist reines Sicherheitsdenken. Möglicherweise übertrieben. Aber aus diesem Grund haben wir nicht einfach einen Topf mit Deckel weiterverwendet, was noch optimaler gewesen wäre.
Unser letzter Wasserkocher war trotz regelmäßigen Entkalkens nach vier Jahren kaputt. Nicht zu reparieren. Es ist nicht unser erster Wasserkocher gewesen, der nach ein paar Jahren entsorgt werden musste. Billig produzierte Teile, die nicht lange halten, wollten wir nicht mehr. Beim Wasserkocher bekommt man nicht einmal Ersatzteile und falls seltenerweise doch, dann nur sehr teuer, so dass sich ein neuer lohnt. Reparaturkosten seien hier einmal nicht erwähnt, wenn man kostenlos ein Repair-Cafe nutzen kann. Das gibt es mittlerweile echt in unheimlich vielen Städten und sogar Marktgemeinden, wie bei uns in Bruckmühl. Eine Liste, wo Sie eines finden und eine Reportage, wie das dort abläuft, finden Sie hier.
Beim Wasserkessel/Kochtopf kann nur sehr wenig kaputt gehen. Außerdem ist unser Exemplar komplett recycelbar.
Wir haben uns gegen einen weiteren Elektronikartikel in unserem Haushalt entschieden. Unsere Gründe waren Folgendes:
Es sollte recycelbar sein.
Damit ist kein Downcycling oder Verbrennen gemeint. Die Heizwertklausel stellt Recycling und Verbrennen immer noch gleich. Obwohl Recycling ganz klar definiert wurde, dass man mit Hilfe von Energie der Ausgangsstoff gleichwertig hergestellt werden kann. Beim Verbrennen war der Wertstoff (Erdöl) verloren. Das soll sich allerdings demnächst ändern. (Stand Juli 2016). Sind Stoffe außerdem fest miteinander verbunden, geht es oft nicht anders als dass man das Plastik verbrennt, um an das Metall zu kommen. Elektroschrott muss meist per Hand zerlegt werden, um an kostbare Wertstoffe, wie Metalle zu kommen. Das ist teuer und wird nicht immer gemacht.
Elektroschrott wird Schätzungen zufolge bis zu 80% von den Industrieländern in Schwellen- und Entwicklungsländer exportiert.
Hier entstehen dadurch illegale Müllhalden, Umwelt- und Gesundheitsprobleme. Das Plastik wird ohne Schutz und Filter teilweise von Kindern verbrannt, um an die kostbaren Wertstoffe zu kommen. Das läuft leider auch unter Recycling. Das nur ganz knapp erwähnt. Wen das mehr interessiert, dem sei der preisgekrönte Dokumantarfilm „Kaufen für die Müllhalde“ von der Regisseurin Cosima Dannoritzer empfohlen.
Keine weiteren Schadstoffe
Zur Isolierung werden Plastikteile verwendet. Viel Alternativen zum Isolieren hat man ja auch nicht und wer verbrennt sich gerne? Beim Wasserkessel/Kochtopf mit Deckel braucht man das nicht zwingend. Man kann einfach einen schon vorhandenen Topflappen oder Topfhandschuh oder Handtuch verwenden. Damit umgeht man potenziell austretende Schadstoffe. Nehmen wir als eines der Beispiele BPA. Das wird bei Epoxidharzen (Beschichtung von Metallen) oder Polycarbonat (daraus ist oft das Sichtfenster für die Füllstandanzeigen) eingesetzt. Auch die Deklaration BPA-frei hilft nicht weiter. Studien belegen, dass die Ersatzstoffe wie Bisphenol-S genauso auf das Hormonsystem wirken, was Unfruchtbarkeit, Fettleibigkeit, verfrühte Pubertät, Krebs etc auslösen kann.
Bei uns hat sich der altbackene Wasserkessel bzw. Kochtopf mit Deckel angeboten, da wir wie gesagt ohnehin einen Induktionsherd haben. Das hat aber nicht jeder.
Könnte sich es trotzdem lohnen? Möglicherweise ja. Der Grund:
Beim Vergleich Wasserkocher versus Kochtopf wird Folgendes komplett außer acht gelassen:
die Herstellung des Elektrogeräts angefangen bei der Gewinnung und Herstellung der einzelnen Komponenten (Metalle, Plastik etc) bishin zu Produktion, der dadurch entstehende Energieverbrauch, der Verbrauch von Wasser, ethische- und Umweltprobleme etc.
das Recycling bzw. die Entsorgung und die damit verbundenen Probleme (siehe oben)
Langlebigkeit eines Topfes/Wasserkessels im Vergleich zum Wasserkocher
Ein Herd und ein Topf mit Deckel hat fast jeder Haushalt in Deutschland ohnehin und muss somit nicht neu angeschafft werden. Desweiteren spielt auch noch in die Überlegung mit hinein, wie oft man einen Wasserkocher in Gebrauch hat.
Bei uns ist der Wasserkessel täglich im Gebrauch und wir haben eh einen Induktionsherd. Damit ist der Fall klar. Schwerer ist die Entscheidung, wenn man keinen Induktionsherd hat.
Rechnet man die eben genannten drei Punkte aber mit ein, lebt man vermutlich ohne einen Wasserkocher nicht weniger nachhaltig.
Edit 27.4.2019
Falls jemand von Euch sich überlegen sollte einen neuen Wasserkocher anzuschaffen, dann gibt es mittlerweile auch (nahezu) plastikfreie elektrische Wasserkocher im Handel. Da haben ein paar Produzenten nachgezogen und ich denke, das wird in nächster Zeit auch mehr in diese Richtung gehen. Das hat folgenden aktuellen Hintergrund: man hat herausgefunden, dass ein plastikhaltiger, elektrischer Wasserkocher Mikroplastik an das Wasser abgibt. Und zwar bis zu 30.000 Teilchen. Und wenn man bedenkt, dass wir Mikroplastik aktuell nicht mehr aus dem Wasser herausfiltern können, dass es zudem aufgrund der Oberfläche ein Schadstoffmagnet sein kann oder direkt Schadstoffe enthält und dass wir es aufnehmen (unter 1 Mikrometer kann Mikroplastik im Körper aufgenommen und dort ab einer gewissen Menge Entzündungen und auch Krebs auslösen), dann wäre es bei einem Neukauf ratsam auf möglichst wenig Plastik beim elektrischen Wasserkocher zu achten. Es gibt mittlerweile nahezu plastikfreie Wasserkocher, bei denen zumindest der heiße Wasserdampf nicht mit Kunststoff in Berührung kommt. Kabelummantelungen dagegen sind halt immer aus Plastik, aber die sollten in der Regel nicht für den übermäßigen Eintrag an kleinen Plastikteilchen ins Wasser sorgen .
Von Klarspüler über Ersatz für Frischehaltefolie bishin zu Ideen zur Resteverwertung
Hier können Sie die eben erwähnte Dokumentation "Kaufen für die Müllhalde" von Cosima Dannoritzer ansehen:
Die letzten Kommentare zu dieser Seite:
Kommentar von Bärbel Menzenbach, 16.08.2017 um 08:52 (UTC): Hallo zusammen,
ich bin heute erst auf eurem Blog gestossen und total begeistert. Ich wüste schon, wie Zero waste funktioniert, aber vieles scheitert erst mal an den Kosten für Alternativen. Eure "Erstausstattung "find´ich super.
Zum Thema Wasserkocher:
ich hasse dieses Ding, dauert verkalkt und grundsätzlich möchte ich langfristig alles "was einen Stecker" hat, loswerden.
Mein Wasserkessel ist Bj. 1990. Leicht verbeult, aber immer noch im Einsatz. (ich denke nur an die Energiekosten...) Der lässt sich bequem für alles mögliche zweckentfremden. z.B. saure Rinse für Haare spülen, als Giesskanne, als Trichter zum Einfüllen für schmale Gläser. Zum Nachtanken der Waschmaschine, wenn zu wenig Wasser gezogen wird, als Behälter für Wasser, wenn das Wasser abgesstellt wird (kommt bei uns oft vor). Meint ihr, dass es gut wäre, den Plastik - Wasserkocher nicht mehr zu benutzen? den brauch ich zwei bis dreimal täglich?
Liebe Bärbel,
toll, dass Du hergefunden hast !!!:-) Und ja, es muss nicht immer teuer sein, was man an unserer Erstausstattung sieht! .
Zu Deiner Frage, ob wir meinen, dass es gut ist, deinen alten PLastik-Wasserkocher weiterzunutzen: Das kommt auf mehrere Sachen an. Was hast Du für eine Herdart? Bei Induktion oder Gas ist ein Wasserkessel kein Problem. Ansonsten ist es energetisch zumindest sinnvoller einen Wasserkocher weiterzunutzen, wenn man eh schon einen Wasserkocher hat. Müsste man einen neuen erwerben, kann das schon wieder anders aussehen. Das nächste ist eine inidviduelle Entscheidung, ob man ihn wegen der Schadstoffe im Plastik weiternutzen möchte....??
Liebe Grüße
Stefanie
Kommentar von nico, 03.08.2018 um 05:39 (UTC): Muss leider in fast allem wiedersprechen. Unser Wasserkocher daheim läuft seit ich denken kann. Also mal mindestens 15 Jahre.
Bei meinem Auszug habe ich den alten meiner Schwester übernommen. Der läuft insgesamt mit ihrem und meinem Gebruach nun 8 Jahre. Und das täglich.
Ich weiß ja nicht was ihr mit eurem Wasserkocher gemacht habt:D
Die Herstellung eines Topfes, besonders der Beschichtung hat eine genauso katastrophale Energiebilanz wie die des Wasserkochers.
Auch in Metall und Topfbeschichtungen sind viele Schadstoffe und es gibt durchaus auch Töpfe die nach 3-4 Jahren unbrauchbar sind, da die Beschichtung sich löst etc. und dann Giftstoffe ins Essen gibt.
Ich verallgemeinert sehr sehr viel und vieles zu unrecht und gefühlt ohne iwrkliche Hintergrundrecherche.
Finde ich bei diesem Artikel schade, da ich eure Seite ansonsten sehr gut finde:(
Hallo Nico,
vielen Dank für Deinen Kommentar und für Deine ehrliche Meinung, dass es bei Dir "gefühlt ohne Hintergrundrecherche" ankam. So ein Feedback ist sehr wichtig, denn es gab Hintergrundrecherche und deshalb ist es vielleicht gut an dieser Stelle kurz zu erläutern:
die Lebensdauer eines Wasserkochers beläuft sich durchschnittlich bei einem hochwertigen! Wasserkocher auf 5 Jahre. (Einen hochwertigen Wasserkocher erkennt man übrigens nicht am Preis). Diese 5 Jahre Lebensdauer werden auch für Studien z.B. Umweltbundesamt, Ökoinstitut als Grundlage genommen. Sie basieren wohl meist auf der konservativen Einschätzung von Sweatman Gertsakis 1997 und werden offensichtlich noch als aktuell eingestuft. Die Lebensdauer eines Wasserkochers hat man für einen 2 Personen Haushalt errechnet. Wir sind fünf Personen. Es liegt also auf der Hand, dass dann die Lebensdauer nicht so lange ist. Wir haben also nichts besonderes damit gemacht, auch regelmäßig entkalkt etc. . Dabei kann ich noch nicht einmal unterschreiben, dass wir mehr als die durschschnittlichen 3000ml pro Tag erhitzt hätten, die angenommen werden. Gefühlt eher weniger. Wenn also ein Wasserkocher kürzer oder länger hält, kann das statistisch passend sein. Es ist ja ein Durchschnitt und da gibt es Ausreißer nach oben und unten. Benutzt man den Wasserkocher zudem häufiger, ist auch die kürzere Lebensdauer nicht verwunderlich. Trotzdem sind mir fünf Jahre im Durchschnitt zu wenig. (Bitte im 2. Kommentar weiterlesen, da nicht so viele Zeichen im Kommentar wg Spamschutz erlaubt sind:) )
Hat man einen hochwertigen Topf z.B. aus Edelstahl kann der ein Leben lang halten. Auch gibt es da weniger Verschleißteile. Einen z.B. mit Teflon beschichteten Topf oder gar eine Pfanne kommt für mich allerdings - das auch noch zur Info - nicht nur aus ökologischer und gesundheitlicher Sicht nicht in Frage, sondern auch aufgrund der Lebensdauer. Die Lebensdauer ist auch ausschlaggebend bei einem hochwertigen Zero Waste Produkt, das nicht für die Tonne produziert wurde. (Ein Zero Waste Produkt sollte u.A. langlebig sein, kreislauffähig und sinnvoll sein) Es gibt ja Alternativen zu den beschichteten Töpfen und Pfannen, die jahrzehntelang halten können. Interessant ist dabei übrigens, dass z.B. bei der Studie vom Ökoinstitut angeführt wird, dass ein Gasherd mit Topf sehr wohl eine Alternative zum Wasserkocher ist. Da aber 79% der Haushalte laut derzeitigen Daten einen Elektroherd haben, lässt man diese Möglichkeit außen vor. Es wird aber in den Medien öffentlich so dargestellt, dass der Wasserkocher immer die beste Alternative wäre und es wird geflissentlich unter den Tisch gekehrt, dass das für rund ein Fünftel der Haushalte nicht stimmt. Noch etwas wird angenommen: Der Wasserkocher bestehe aus 1kg Material zusammengesetzt aus Polypropylengehäuse, Keramikheizelement, Edelstahlbodenplatte und PVC kabel und das würde dann verbrannt und recycelt werden. Verbrennen ist eigentlich eine Umdefinierung von Recycling, da man aus Asche ja nicht einen gleichwertigen Stoff herstellen kann. Es ist ja gut, dass man ein Recycling annimmt. Das sollte ja im Optimalfall so sein. Die Zahlen für Deutschland, aber auch europaweit zeigen aber ein anderes Bild. (Bitte dritten Teil des Kommentars lesen )
Hier werden nur 1/3 der produzierten Elekrotgeräte dem Recycling zugeführt. Man schätzt, dass in 28 EU- Ländern ingesamt 9,45 Millionen Tonnen Elektrogeräte produziert wurden, aber nur 3,3 Millionen Tonnen gesammelt und recyclet wurden. In Deutschland erhofft man sich bis 2019, dass man es mit der neuen WEEE II-Richtlinie auf 65 % schafft. Es ist halt mitunter immer noch ein Problem, dass viele Geräte im Restmüll landen z.T. auch aus Bequemlichkeit. Und damit gehen wertvolle Ressourcen verloren. Allerdings kann trotz der Sammlung nicht sicher garantiert werden, dass diese Elektrogeräte auch recyclelt werden. Auf bisher unerklärlichen Wegen gelangen diese Teile nach Afrika und Asien (vgl. CWIT-Studie, die sieben Organsiationen darunter Interpol, und der EU in Auftrag gegeben wurde). Dort werden sie nicht zwingend fachgerecht zerlegt, Rohstoffe gehen verloren, Giftstoffe gelangen in die Umwelt und schaden nicht nur der Natur, sondern auch der Gesundheit der Arbeiter vor Ort, darunter auch Kinder. Dann kommt noch dazu: die 80km angenommenen Wege für die Entsorgung sind mit Asien oder Afrika wohl übertroffen.
Wenn also zu 100% gesammelt und verwertet würde, alle einen Elektroherd hätten, alle nur ein 2 Personen-Haushalt wären, alle Wasserkocher auch tatsächlich so lange halten und aus hochwertigen Materialien produziert werden würden, könnte man sich vielleicht einen Wasserkocher überlegen. Rechnet man aber die tatsächlichen Entsorgungsbilanzen im Durchschnitt zusammen, ist die Bilanz des Wasserkochers nicht mehr so toll. Deshalb: Elektroaltgeräte an Sammelstellen wie Wertstoffhöfe unbedingt abgeben und nicht im Restmüll landen lassen. Dann ist zumindest die Sammlung sichergestellt und eine Verwertung möglich.
Ich hoffe, ich konnte die Hintergründe noch etwas mehr darlegen und unsere Entscheidung für einen Topf mit Deckel jetzt verständlich erklären:)
Herzliche Grüße Stefanie
Kommentar von Gaby, 01.10.2018 um 18:13 (UTC): Zunächst ist es mal egal, mit welchem Medium man Wasser erwärmt. Dazu gibt es sogar eine Einheit, nämlich die Kalorie. Eine Kalorie braucht man, um ein Gramm Wasser um ein Grad Celsius zu erwärmen. Unter Laborbedingungen.
In der Küche geht es eher um den Wärmeverlust während des Kochens. Ein oller Plattenherd ist energetisch eine Katastrophe, da zuerst die dicke Metallplatte erhitzt werden muss, bevor der Kessel nur daran denkt das Teewasser zu bereiten. Da ist sicher ein Wasserkessel bei allen Nachteilen die bessere Alternative. Beim Induktionsherd ist der Wasserkocher klar im Abseits. Aber auch ein Ceranfeld ist von der Übertragung sehr direkt und dem Wasserkocher vorzuziehen. Beim Gasherd ist die Sache nicht so einfach. Der Wirkungsgrad eines Gasherdes hängt sehr von den Raumbedingungen ab. Ein geöffnetes Fenster kann die Kochdauer erheblich erhöhen.
Aber es bleibt dabei, ein Wasserkocher ist für alle, die kein Uraltschätzchen mehr in der Küche stehen haben, ein überflüssiges Gerät. Wenn das Teil allerdings noch im Haus ist, dann hilft es nichts. Weiterverwenden oder an jemanden mit Plattenherd verschenken.
Dass ein beschichteter Topf oder eine ebensolche Pfanne nicht anzuraten ist, versteht sich dabei von selbst.
Herzlich
Gaby
Hallo liebe Gaby,
danke für deinen Kommentar!
Also falls es ein Wasserkocher mal kaputt geht, dann kann man bei einem Induktionsherd evtl einfach einen Topf mit Deckel oder einen Kessel in Erwägung ziehen, auch bei einem Gasherd (bei verschlossenem Fenster;) ). Hat man einen Elektroherd gibt es mittlerweile ja sehr plastikreduzierte oder gar plastikfreie elektrische Wasserkocher. Man sollte nämlich noch bedenken und das ist relativ aktuell, dass vermutlich durch einmal kochen mit einem plastikhaltigen Wasserkocher bis zu 30.000 Mikroplastikteilchen ins Wasser lösen können. Das sind die Ergebnisse der Polymerchemikerin Dr.Kathrin Schulze, die zu Mikroplastik im Wasser forscht und auch wie man es da wieder herausbekommt.
Liebe Grüße
Stefanie
Kommentar von Stefan, 14.06.2019 um 12:00 (UTC): Hallo zusammen,
erstmal @Gaby: Laut dieser Grafik:
https://www.wasserkocher-tests.de/wp-content/ uploads/energieverbrauch-zeitbedarf-grafik.png
(Leerzeichen löschen -war wegen Spamschutz nötig)
ist ein normales Glaskeramikkochfeld zum Wasserkochen nicht viel besser als ein altmodischer Elektroherd mit Stahlplatten. Der Induktionsherd dagegen tatsächlich fast so gut wie der Wasserkocher.
(Ich weiß nicht, mit welcher Menge Wasser hier gemessen wurde –die spielt natürlich eine erhebliche Rolle.)
Was ich allgemein noch anmerken möchte:
- Der ‚langlebige‘ Topf bzw. Wasserkessel führt zu einem Zielkonflikt: Die beste Energiebilanz hätte in diesem Fall ein dünner, leichter Blechtopf –dummerweise wäre der nicht sonderlich langlebig. Ein langlebiger, stabiler Topf hat aber eine erhebliche Masse, die die Energiebilanz deutlich verschlechtert (erst recht, wenn man auch mal nur eine Tasse Tee kochen will). Einerseits ist es bei Induktion egal, wenn der Topfboden irgendwann nicht mehr plan ist, deshalb könnte man bei den Töpfen auf geringes Gewicht achten. Andererseits ist bei Kochvorgängen, die länger dauern als Wasserkochen, die ausgleichende Masse eines schweren Topfbodens vorteilhaft. Ich habe ein paar Mal in Vietnam vor einem Lẩu („Hot Pot“) gesessen mit sehr leichten Töpfen auf Induktionsplatten. Das war ein ständiger Wechsel zwischen Stille und infernalischem Brodeln. Man braucht also eigentlich unterschiedlich schwere Töpfe für verschiedene Zwecke.
- Bei den Wasserkochern selbst ist es ähnlich: am effizientesten sind leider die Vollplastik-Modelle, am besten noch mit freiliegender Heizschlange. Blech und Glas sind leider schwer und geben auch noch viel Wärme an die Umgebung ab. Es gibt inzwischen eine große Auswahl an Keramikwasserkochern, evtl. sind die ein guter Kompromiss. Ich habe allerdings gewisse Zweifel bzgl. der Haltbarkeit, da Keramik spröde ist und einen geringeren Ausdehnungskoeffizienten hat, als die Edelstahlplatte im Boden. Es braucht also eine irgendwie geartete Dehnungsfuge, die mit der Zeit undicht werden könnte.
Ich würde gerne noch eine Alternative ins Spiel bringen: Tauchsieder!
Ja, die Dinger gibt es noch! Und zumindest früher waren die extrem haltbar. Das Wasser kommt nur mit der Heizwendel in Kontakt und die Effizienz ist sogar besser als beim Wasserkocher, weil man das Wasser z.B. direkt in der Teekanne erhitzen kann.
Kommentar von Stefan, 14.06.2019 um 12:15 (UTC): Und generell zum Thema Induktionsherd.
- Wasserkochen ist das Paradebeispiel, wenn es darum geht, die Energiebilanzen zu vergleichen, weil der Vorgang abgeschlossen ist, sobald es blubbert. Bei längeren Kochzeiten schrumpfen die Unterschiede zwischen den Elektroherdtechnologien aber deutlich zusammen (und auch der schwere Topf wird vernachlässigbar). Und deshalb habe ich auch gewisse Vorbehalte gegen Induktionsherde.
- Der gute alte Stahlplatten-Herd ist nahezu unverwüstlich, ein herkömmlicher Glaskeramikherd hält bei guter Qualität auch sehr lange (unserer wird bald 30). Bei Induktionsherden habe ich bisher nicht den Eindruck, dass sie besonders langlebig sind. Wenn man sich die im Verhältnis recht komplexe Technik ansieht, ist das auch erwartungsgemäß. Da ist doch einiges an Leistungselektronik drin, die aktiv (per Lüfter) gekühlt werden muss usw.. Ein „altmodisches“ Glaskeramikkochfeld mit Drehknöpfen (sog. Energieregler) enthält dagegen gar keine Elektronik (wie übrigens auch die meisten Wasserkocher, deren Elektrik aus der Heizwendel und einem Bimetallschalter besteht).
- Die Stiftung Warentest hat festgestellt, dass man mit einem Induktionsherd insgesamt kein Geld spart. Nun kann man von der ST halten, was man will (ich eigentlich nicht besonders viel…), aber wenn kein Geld gespart wird, wird in der Gesamtbilanz i.d.R. auch keine Energie gespart.
- Aus ökologischer Sicht ist ein E-Herd sowieso nur vertretbar,
a) Wenn man keine Alternative (=Gas) hat. (Stichwort Primärenergiefaktor)
b) Oder wenn man „echten“ Ökostrom bezieht und davon ausgeht, dass nicht auch der Ökostrom für andere Dinge dringender gebraucht wird. Aber gerade in dem Fall sollte man sich überlegen, ob nicht ein langlebiger herkömmlicher Elektroherd die ökologischere Variante ggü. dem Induktionsherd ist!
(Und zum Wasserkochen natürlich der Tauchsieder... )
Kommentar von Vanessa, 07.07.2020 um 09:15 (UTC): Welchen Wasserkessel habt ihr denn?
Hallo Vanessa,
Das ist der auf dem Bild und ist von Wesco.
Liebe Grüße
Stefanie
Kommentar von Juliane, 03.12.2021 um 15:36 (UTC): Mir ist vor einer Woche ein teurer Bosch-Glaswasserkocher irreparabel kaputtgegangen nach nicht mal EINEM Jahr Gebrauch, der Deckel ist an einem kleinen Plastikscharnier abgebrochen. Ich weigere mich, nochmal einen Wasserkocher zu kaufen. Habe jetzt einen einfachen Wasserkessel aus Metall aus gekauft in der Hoffnung, dass der jetzt lange hält. Auch wenn es mehr Energie verbraucht.
Ein Wasserkocher DARF nicht nur EIN Jahr halten. Ich finde das immer noch unfassbar.
Kommentar von Stefanie von der Zero Waste Familie, 07.12.2021 um 08:53 (UTC): Hallo liebe Juliane,
das ist wirklich ärgerlich und kommt leider immer mal wieder vor. Ich finde es auch immer gut, das den Firmen als Feedback mitzugeben. Manche wollen ja doch für Qualität stehen und sollen sie das auch wissen.
Aber ja, das darf nicht passieren, denn immerhin ist ein Wasserkocher ja kein Wegwerfprodukt. Sehr ärgerlich, definitiv.
Verpasse nichts mehr und melde dich bei unserem Newsletter an!
Zero Waste
heißt übersetzt "null Müll", aber auch "null Verschwendung".
Zero Waste hat sechs Regeln: Refuse, reduce, reuse, repair, recycle, rot Erfahren Sie mehr!
Rharbarbersirup aus Schalen
und auch aus Abschnitten - sprich Resteverwertung. Normalerweise landen die Schalen im Biomüll, aber ihr könnt daraus einen Sirup für Limonade oder Eis zaubern. Köstlich!
weiterlesen
Das Regionalfernsehen hat mich besucht
Die liebe Luca und mein ehemaliger Kollege Franek haben mich besucht und zum Thema Zero Waste befragt. Sie waren im April bei mir und gestern ist es ausgestrahlt worden. Wer es verpasst hat, kann es es hier noch einmal ansehen:
Sendung ansehen
und wenn Ihr Lust auf einen Workshop bei mir habt:
Am 8.7. geht es um plastikfrei und Zero Waste in der Küche. Wer will, kann noch zum Arbeitskreis bei der VHS Bruckmühl dazukommen.
Anmeldung bei der VHS
Müllfrei schlemmen am Streetfood Market?
Bei uns finden in der Region seit ein paar Jahren immer wieder sogenannte "Streetfood Markets" statt. Dort gibt es viele Stände mit verschiedenen Gerichten aus aller Welt. So viel verrate ich schon vorweg: eigentlich war alles sehr positiv, aber geklappt hat es trotzdem nicht ohne Wegwerfverpackung
weiterlesen
Die USA dürften jetzt kein C02 mehr ausstoßen
- und Deutschland ab 2027 nicht mehr.
Das müsste eigentlich so sein, wenn wir Pro Kopf berechnen würden und nicht global gesehen. So retten uns nämlich Länder wie Indien oder Bangladesch den Allerwertesten.
Bis wann haben die einzelnen Länder noch Zeit? Welche sind die größten Sünder? Und welche Staaten haben ihr soll schon verbraucht?
weiterlesen
Hefeteig abdecken
Wie deckt man eigentlich Hefeteig ab - umweltfreundlich und plastikfrei? Frischhaltefolie und Alufolie fallen da ja weg. Und auch ein Bienenwachstuch ist nicht geeignet. Und wenn ich mehr mache, kommt man auch nicht mit einer Schüssel mit Deckel weit. Wie geht das?
weiterlesen
Einkaufsbeispiel
Heute zeige ich Euch meinen Einkauf für zwei Wochen. Auch als Beispiel dafür, dass Zero Waste nicht aufwendig sein muss. Im Endeffekt habe ich nur Frisches gekauft, weil ich auch etwas Vorrat habe. Dadurch muss ich nicht dauernd einkaufen gehen.
weiterlesen
Länder verbieten Plastikverpackung
Gute Nachrichten: Frankreich und Spanien verbieten Plastikverpackungen für Obst und Gemüse.
mehr dazu
Lunchbox mit Abtrennungen
Viele wünschen sich für die Brotzeitdosen Unterteilungen. Wer will schon Banane mit Tomatensalat essen? Eine weitere Box? Passt nicht in den Ranzen. Viele Brotzeitboxen aus Edelstahl bieten aber keine Unterteilungen an und hat man ältere Modelle, dann gab es sie noch gar nicht. Kein Grund neu zu kaufen und Geld auszugeben mit diesem Hack:
weiterlesen
Ist unverpackt einkaufen auch in Coronazeiten erlaubt?
Ihr Lieben, ich habe dem Artikel "Trau Dich" noch einmal ein Update verpasst, bei dem es darum geht:
Ist unverpackt einkaufen denn erlaubt? Auch an der Frischetheke? Wenn ich mein Gefäß mitbringe? Ja, ist es und auch in Coronazeiten. Ich habe Euch offizielle Merkblätter, Videos und Kampagnen verlinkt. Schaut gerne rein. Das ist sicherlich auch für Geschäfte interessant.
Weiterlesen
Sollten Spielplätze Sandspielzeug zum Leihen anbieten?
Eimer, Schaufel, Bagger als Gemeingut auf Spielplätzen? Wäre das eine Option für Gemeinden zum Ressourcenschonen? Kann das überhaupt klappen oder wird das kaputt gemacht? Was meint ihr? Diskutiert mit!
Weiterlesen
Ollas - Bewässerung auch für Töpfe und Balkonkästen
Ihr wolltet noch so viel mehr über Ollas wissen, deshalb ein Update: Sind Ollas winterhart? Gibt es sie auch für den Balkonkasten? Ja :), und ich zeig Euch auch welche und die Vor- und Nachteile etc....
Weiterlesen
Müllsparen mit Konzentraten
(enthält Werbung) Konzentrate sind eine hervorragende Möglichkeit, um Müll.
Schaut Euch mal dieses Beispiel an und ihr seht sofort den Unterschied! Ich stelle Euch in nächster Zeit einige Konzantrate vor. Im ersten Teil geht es um Putz- und Waschtabs von Biobaula.
weiterlesen
Neues Gesetze: Können Imbisse und Geschäfte Mehrwegverpackungen künftig nicht mehr ablehnen?
In Zukunft soll es mehr Mehrweg geben!
Das bedeutet konkret: Fastfoodketten, Kaffeeläden, Imbissbuden und andere Einrichtungen, die Essen und Getränke „to go“ anbieten, sollen nun auch Mehrwegverpackungen anbieten müssen.
Damit sollt Ihr als Verbraucher/innen entscheiden können, ob ihr nun Mehrweg nehmt oder die Einwegverpackung.
weiterlesen
Kann Lego® Zero Waste sein?
Darf das Kind damit spielen? Das ist doch aus Plastik? Soll man das alles verbieten?
Das sind mitunter die häufigsten Fragen zu Kinder und Zero Waste. Aber ein Produkt ist immer so (un)nachhaltig, wie man damit auch umgeht. Und es gibt viele Möglichkeiten dieses beliebte Spielzeug langlebig, vielseitig machen und damit immer wieder verwendbar zu machen
Tipps, wenn Teile fehlen, die Anleitung abhanden kam, man viele Steine hat, aber nichts Tolles zu bauen weiß etc.
weiterlesen
Regentonne ohne Plastik?
Ja, das geht. Und das ist auch der Grund, weshalb unsere Pflanzen anfangs Rotweinschorle bekommen haben und es eine kleine Wasserlache gab. weiterlesen
Stefanie bei Galileo
Galileo hat gefragt, ob ich etwas bei der Plastikvermeidung für ihren Beitrag helfen kann. Das habe ich doch gerne gemacht! Ein Reporter muss extrem auf Plastik setzen, der andere versucht zu vermeiden. Und dann werden nach 10 Tagen die Blutwerte gemessen. Das Ergebnis ist schockierend und motivierend zugleich. Falls Ihr die Sendung verpasst habt, schaut mal rein!
Günstig Zero Waste und plastikfrei starten
Manchmal ist das Budget knapp. Ist Zero Waste nur mit gefüllten Geldbeutel möglich? Man könnte den Eindruck bei den teuren Edelstahlflaschen bekommen. Aber es gibt einfache und günstige Möglichkeiten:
Weiterlesen
Gartenabfälle - Mehrweg statt Einweg
Zu Wegwerf-Plastik gibt es meistens Alternativen. Die stelle ich Euch heute für Gartenabfälle vor für die oft Einweg-Säcke aus Kunststoff verwendet werden:
weiterlesen
Wir waren bei Moderatorin Elke Dillmann beim Radiosender Bayern2 zum Thema Müllvermeidung! Leni und Stefanie waren live im Studio und sind den Kindern auf RadioMikro Rede und Antwort gestanden. Die Sendung ist übrigens für Schulkinder konzipiert. Wer sie gerne noch mal hören will, kann sie als Mitschnitt nochmal
anhören
DIY Glasreiniger einfach selbermachen
Heute stelle ich Euch einen einfachen, billigen, umweltfreundlichen und schnell gemachten Glasreiniger im Baukastenprinzip vor. Und die Zutaten habt Ihr vermutlich schon zuhause :) weiterlesen
Schule & Büro Schreiben mit "Zero Waste" - Stil
plastikfreier Spitzer, Alternativen zu Textmarkern aus Plastik, sowie Einwegfilzstiften uvm. weiterlesen