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OLLAS - Teil 2

- kleine Ollas, Erdspieß-Ollas für Töpfe, Düngen mit Ollas uvm -


Mai 2021 Von den Ollas und meinem Gartenexperimenten habe ich Euch ja schon vor zwei Jahren berichtet und nun kommen noch ein paar Updates. Es kam wahnsinnig viel Feedback dazu und Ollas, würde ich behaupten, trenden gerade ein bisschen, da vielerorts die Leute mit Wassertrockenheit zu kämpfen haben und auch einige den grünen Daumen in der Coronazeit entdeckt haben. Ich finde Trends aber nicht schlimm, wenn sie funktionieren und einen positiven Nutzen haben.

Ollas in zwei Größen. Eine Olla ist klein und ca. 12 cm hoch. Sie ist wie die große  Olla bauchig geformt. Die große Olla ist ca. 30cm hoch. Sie ist für ein Beet geeignet, die kleine dagegen für einen Blumentopf oder einen Balkonkasten. Für sie gibt es zweierlei Verschlüsse. Einfach einen Stöpsel aus Ton oder eine spezielle Schale, die als Insektentränke dient.
Ollas für Beet und Topf

Heute gebe ich Euch ein Update zu meinen Erfahrungen und Versuchen mit Ollas Sind Ollas winterhart? Ich hatte Euch im ersten Artikel ja erzählt, dass ich vorsichtshalber die Ollas aus dem Boden nehme, gerade wenn man in einer Gegend wohnt, die viele Fröste mit sich bringt. Grund: Da der Ton ja das Wasser aufnimmt und sich das Wasser beim Durchfrieren ausdehnen würde, könnte es die Olla sprengen. Ich hatte es aber letztes Jahr nicht gemacht. Die Ollas enthielten teilweise noch Wasser, waren aber nicht mehr bis oben hin gefüllt. Und was ist passiert? Der winterharte Rosmarin, der seit 5 Jahren in meinem Garten wuchert ist eingegangen und der Pfirsich hat seine komplette Blüte verloren bei den starken Frösten und leidet gerade gewaltig. Den Ollas passierte aber nichts. Ab Ende April war die Erde aber so zusammengesackt, dass die Ollas teilweise rausstanden. Möglicherweise schiebt sie der Frost auch etwas nach oben. Bei einer Ollas trat dieses Phänomen auf:

Die Olla schaut zur Hälfte nach dem Winter aus der Erde heraus. Auf dem braunen Ton sieht man weiße und grüne Verfärbungen.

Der weiße Rand ist vermutlich Kalk. Ihr könnt es mit etwas Essig und einer Bürste wegbekommen. Aber das ist nur eine optische Sache, die man ohnehin nicht bemerkt, wenn man die Olla nutzt. Denn dann ist sie eingegraben und man sieht es nicht. Ollas für Töpfe und Balkonkästen

Seit zwei Jahren experimentiere ich auch mit den kleinen Ollas für den Balkon oder Topf. Die gibt es in zwei Varianten. Entweder als normale Olla, nur in klein:

Kleine Olla mit Deckel Stöpsel aus rot-braunem porösem Ton. Sie ist ca. 12 cm groß und steht auf einem weißen Tisch. Im Hintergrund eine Mauer
Kleine Olla für Topf und Balkonkasten

Oder als Erdstecker mit einer Flasche daran.

Eine grüne Weinflasche ohne Etikett steckt mit dem Flaschenhals in einem darauf passenden Tonkegel. Der Tonkegel aus rotbraunem Ton läuft spitz zu, damit man ihn leichter in die Erde bringen kann
Erdspieß Olla - Tonkegel

Ein großer Topf (ca 30cm Durchmesser) ist stark bewachsen mit Kräutern. In der Mitte der Blätter ragt eine durchsichtige Plastikflasche heraus. Diese steck in einem Tonkegel und ist mit Wasser gefüllt.
Kräutertopf mit Olla / Erdspieß

Die Form ist natürlich nicht die Gleiche, wie bei einer Olla. Aber das Prinzip ist das Gleiche. Setzt die Ollas möglichst zentral ein, damit möglichst viele Pflanzen von ihr profitieren können, wie hier in meinem Kräutertopf. Natürlich wird ein Erdspieß in einem Hochbeet nicht allzu viel bringen. Aber für Töpfe oder Balkonkästen kann er eine gute Alternative sein.

Vorteile und Nachteile: Olla versus Erdspieß

Kleine bauchige Olla für ein Topf. Ein Tonkegel, der ca 5cm groß ist mit einem aufgestecktem Plastikgewinde. Auf dieses Plastikgewinde können Plastikflaschen aufgeschraubt werden, wenn das Gewinde passt. Tonkegel für Glasflaschen. Die Farbe des Tons ist jeweils rotbraun

Ollas sind platzsparender Was ich bei der Olla sehr gerne habe, ist, dass sie platzsparender ist als der Erdspieß. Die Flasche beim Erdspieß nimmt den Pflanzen Raum in der Höhe weg, also bei den Blättern, der Photosynthesezone. Das ist bei der Olla nicht so. Da ist nur die Öffnung in der Erde drin. Die kann man offen lassen. Ich würde aber dazu tendieren sie zu verschließen. Dazu gibt es Verschlüsse, aber ihr könnt auch einen Stein oder Korken nehmen. Damit verdunstet weniger Wasser. Außerdem fällt kein Mulchmaterial hinein, was dann anfangen könnte zu stinken. Auch wenn ihr beim Gärtnern vorsichtig seid, dass nichts hineinfällt, ist das den Amseln egal. Die werfen Erde, Blätter und sonstiges auf der Suche nach Futter da einfach rein. Aufräumen ist da bei den Amseln nicht. Die haben schließlich keine Zeit. Oder vielleicht wurden sie bei uns nur schlecht erzogen. Genau weiß man das nicht ?


Ollas kann man mit einer Insektentränke kombinieren

Ich würde Euch aber vorschlagen, den Platz zu nutzen mit einer kleinen Wasserstelle. Im Beet ist sie auch in der größeren Version für Igel und andere Säuger interessant, am Balkon aber auch für Vögel oder Insekten. Wie so eine Insektentränke für eine kleine Olla aussehen kann, zeige ich Euch in diesem Video:

Erdspießollas könnten bei Sturm umfallen - Bruchgefahr und Achtung bei Balkonen! Die Erspießolla hat nicht nur den Nachteil mit dem Platz, sondern auch, dass sie bei starken Wind samt Flasche umfallen kann. Passierte bisher nur einmal. Allerdings ist der Balkon bei uns dem Wind auch sehr ausgesetzt, ist Südwestseite und die Olla war gefüllt. Kaputt ging nichts, weil es eine Plastikflasche war und sie mit dem Tonkegel auf dem Holzboden des Balkons gelandet ist. Das muss man Bedenken, wenn unter dem Balkon eine Straße oder ein Nachbar sein könnte. Wenn Ihr den Erdspieß im Topf auf dem Balkon und nicht an der Brüstung habt, ist das vermutlich kein Thema. Eine Lösung wäre es, wenn Sturm angesagt ist, sie einfach aus dem Topf zu nehmen. Wichtig wäre es halt, das in diesem Fall nicht zu vergessen. Dieser "Unfall" passierte bei einer Erdspießolla, die ein Gewinde hat. Darauf kann man dann Flaschen schrauben. Die hat es im Ganzen aus der Erde gehebelt.

grüne Weinflasche steckt in einem Tonkegel. Dieser wiederum in der Erde eines Topfes. Der Topf ist nur wenig bepflanzt. Es sind nur wenig Vergissmeinnicht zu sehen. Im Hintergrund stehen Brennnesseln und eine Steinmauer aus beigen Steinen

Das passiert bei Erdspießollas ohne Gewinde nicht. Da bleibt die Olla sicher in der Erde drin. Der Tonbehälter ist auch deutlich größer. Es könnte hier höchstens eine Flasche aushebeln. Das ist mir aber noch nicht passiert.



Erdspießollas sind günstig

4 Erdspieße, also Tonkegel ohne Plastikgewinde, stecken in einem Karton.

Die Erdspießollas haben aber auch Vorteile: Preislich liegen diese vier großen Erdspießollas im Schnitt bei einer kleinen Olla. Das kommt günstig. Auch brauchen Erdspießolla weniger Material und Emissionen (Brandt des Tons, Transportgewicht und Verpackung). Zusätzlich könnt Ihr alte Flaschen upcyceln. Das klappt insbesondere wunderbar bei den größeren Erdspießollas ohne Gewinde. Da könnt Ihr fast jede beliebige Flasche reingeben.

Achtung: Erdspießollas sind nicht immer plastikfrei

Vergleich Tonkegel ohne Plastikgewinde und Tonkegel mit Plastikgewinde. Der Tonkegel ohne Plastikgewinde ist halb so groß wie der reine Tonkegel.

Bei denen mit Gewinde war es erstmal ein Act eine passende Flasche zu finden. Das war dann auch noch eine Plastikpfandflasche. Das ist nicht so toll, weil Plastik grundsätzlich bei der Zersetzung Mikroplastik absondert und das können die Pflanzen aufnehmen. (Quelle) Das landet einerseits dadurch in unserem Essen und Körpern, desweiteren kann es die Pflanzen bei der Photosynthese, also Energieerzeugung hemmen (Heinrich Böll Stiftung). Auch das Gewinde besteht aus Plastik. Dagegen kommt die Version ohne Gewinde komplett ohne Plastik aus und wenn ihr eine Glasflasche hineingebt, ist das auch eine komplett plastikfreie Variante. In den Abbildungen wird immer eine Weinflasche gezeigt. Da es Weinflaschen aber auch mittlerweile sogar in größeren Supermärkten als Pfandflasche gibt, tendiere ich dazu, lieber Einwegflaschen wie bei Öl zu verwenden. Diese gibt es nach aktuellem Stand nicht als Pfandflasche zu kaufen. Dann haben diese Flaschen noch einen Sinn. Bei Erdspießen hat man den Wasserstand immer im Blick Bei Ölflaschen war auch der Vorteil, dass sie meist grün oder braun sind und damit sieht man nicht allzuviel von dem Wasser. Man kann zwar den Wasserstand sehen, wenn man genau hinsieht, sieht aber nicht, was genau da drin ist. Wenn man nämlich Regenwasser verwendet oder die Flasche schon länger, dann ist unter Umständen das Wasser darin nach einer Zeit nicht mehr so klar oder gar unansehnlich. Das könnte den ein oder anderen stören. Getönte Flaschen sind deshalb nicht falsch. Und wenn man nur eine weiße Flasche zur Hand hat, kann man auch einen Socken darüber ziehen. Einzelne Socken hat ja schließlich jeder mal. Der Socken hat auch ein weiteren Vorteil: Schutz vor Hagel und Glasbruch. Und wenn Ihr ganz kreativ seid, könnt Ihr daraus auch nette kleine Deko daraus machen ?. Summa Summarum: Erdspieße versus Olla Ich empfehle durchaus auch die Erdspießollas, da sie besonders für Töpfe geeignet und dafür preiswert sind. Allerdings würde ich zur plastikfreien Variante tendieren. Für Hochbeete oder Beete empfehle ich die ursprünglichen Ollas. Sind große Ollas (6l-10l) empfehlenswert? Ich habe auch gesehen, dass es sie mittlerweile in sehr groß gibt (6-10 Liter). Ich bin mir nicht sicher, ob das nötig ist. Sie sind einerseits natürlich deutlich teurer, andererseits bruchanfälliger und sie nehmen viel Platz im Erdreich weg. In meinem Hochbeet habe ich lieber zwei kleinere Ollas statt einer großen. Ich fülle alle paar Wochen nach je nach Witterung. Sie haben ein Füllvermögen von 2 Litern. Die richtig großen Ollas (6l-10l) nehmen den Wurzeln viel Platz weg im Hochbeet weg. Ich verteile lieber zwei Ollas darin. Dann erreichen die meisten Pflanzen die Wasserstelle. Das ist besser verteilt.

Wurzeln Ihr werdet auch sehen, wenn Ihr mal Ollas ausgrabt, dass die Wurzeln Richtung Ollas, also Wasserquelle wachsen

Bitte lest auch den ersten Artikel über die Ollas! Hier habe ich auch schon einige Fragen beantwortet.

Frei bauchige Ollas mit der Große von ca. 30 cm in weiß und Brauntönen. Sie haben jeweils einen Deckel darauf. Die weiße einen in rot, die braunen einen in dunkelblau

- Bewässerungssystem für Beete- Das auf dem Bild sind Ollas. Sie dienten schon den Inkas als Bewässerungssystem. Es ist hier in Deutschland ziemlich unbekannt. Wir experimentieren gerade damit und bisher klappt das ganz gut. Die Ojas geben Wasser an die Erde für die Pflanzen ab und versorgen sie so direkt an den Wurzeln. Wie das genau funktioniert und warum, erfahrt ihr hier: weiterlesen


Experimente mit Flüssigdünger in Ollas am Laufen Und es wird bestimmt noch weitere Artikel darüber geben. (Newsletter schon abonniert?😊) Denn ich finde auch die Frage interessant, inwiefern denn die Pflanzen davon profitieren, wenn ich in die Olla Flüssigdünger geben würde. Das könnte praktisch für Starkzehrer wie Tomaten, Gurke oder Kürbis sein. Ich denke da an gefilterte, verdünnte Jauchen. Gerade wenn durch den Klimawandel Starkregen häufiger wird, der aus der Erde die Nährstoffe schwemmen würde, könnte man mit der Olla kontinuierlich die Pflanze damit versorgen und bessere Erträge erzielen. Wenn Ihr Lust habt, probiert das doch auch aus und schreibt mir dann Eure Erfahrungen entweder über Kontakt oder hier unten in die Kommentare. Ihr könnt mir hier auch gerne Eure Fragen und Gedanken zu Ollas reinschreiben. Das fände ich sehr spannend!


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