zerowastefamilie.de

Trau Dich!

Erster Schritt zum verpackungslosen Einkaufen 



Tatsächlich, das ist der erste Schritt: Sich trauen! Nicht die Einkaufsliste, der Essensplan, die Taschen oder Behälter mitnehmen, sondern das „Sich-Trauen.“

Einige Leser:innen haben uns angeschrieben: Kamen da keine doofen Kommentare?
Oder wir bekommen Fragen von Menschen aus unserem Landkreis, ob man in diesem oder jenem Geschäft auch offen einkaufen kann. Sie würden sich nicht trauen zu fragen. Ob das anfangs bei uns auch so war?

Und ganz ehrlich: So ist es  uns auch gegangen und so geht es nicht nur schüchternen Menschen.

Früher war es ja gang und gebe zum Bäcker mit seiner eigenen Stofftasche zu gehen, heutzutage bekommt man alles schon eingepackt. Aber ein Trend zur unverpackt ist schon wieder zu erkennen: manche Supermärkte verkaufen wiederverwendbare Stofftaschen. Diese kann man dann statt der kleinen Knotenbeutel für Gemüse auch die nächsten Male nutzen. Letztens sah ich in einem Biosupermarktkette eine Papiertüte mit der Aufschrift: "Brauchst Du mich wirklich? Du kannst Dein Obst und Gemüse gerne auch lose an die Kasse bringen und dann in deine Tasche legen". (Quelle basic) Auch das wäre eine Möglichkeit.
Trotzdem muss man sich erst einmal trauen, wenn man der einzige Mensch im Laden ist, der das tut.

Aber was soll passieren, außer dass es heißt: Nein, bei uns ist das nicht möglich.
Wenn tatsächlich vom Verkäufer:innen auf so eine Nachfrage pampig geantwortet wird, sollte man sich schon fragen, ob man da weiter einkaufen möchte. Es ist ja keine „Ungeheuerlichkeit“ nach der man da gefragt hat, mit der Verkäufer:innen mit halben Fuß im Gefängnis steht. Ganz und gar nicht.

Es gab im Kundenmagazin der Bioläden „Schrot und Korn“ in der Septemberausgabe 2014 dazu einen empfehlenswerten Artikel. Darin hat Andreas Tief, der Pressesprecher vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, klar gemacht:

„Es gibt keine Rechtsvorschrift, die es untersagt, mit der eigenen Verpackung einkaufen zu gehen. Es ist also nicht verboten.“

Desweiteren gäbe es in Deutschland nur eine Leitlinie in der Hygieneverordnung zum Thema mitgebrachte Verpackungen und die stamme vom Fleischerverband. Auch hier sind mitgebrachte Gefäße nicht verboten:

„Das Mitbringen von gespülten, optisch reinen Gefäßen und Behältnissen ist aus lebensmittelhygienischer Sicht vertretbar.“ Sie sollen „auf dem Thekenaufsatz verbleiben oder auf eine Papierunterlage gestellt werden.“

Als wir damals mit dem Projekt „Zero Waste Familie“ gestartet sind, haben wir auch noch Folgendes gefunden:

§1 der Verpackungsverordnung Verpack V
"Verpackungsabfälle sind in erster Linie zu vermeiden. Im Übrigen wird der Wiederverwendung von Verpackungen, der stofflichen Verwertung sowie den anderen Formen der Verwertung Vorrang vor der Beseitigung von Verpackungsabfällen eingeräumt. "

Folglich sind wir sogar gesetzlich angehalten, Verpackungsabfälle zu meiden.

Und im Endeffekt habt ihr damit schon einige Argumente für den verpackungsfreien Einkauf gefunden.

Hier noch ein paar Tricks für den Anfang:

In kleinen Geschäften ist der Kontakt oft noch persönlicher als in Ketten. Außerdem sind sie meist mehr um jeden einzelnen Kunden bemüht und gehen auf ihn ein. Die Verpackung müssen die Betreiber:innen aus eigener Tasche bezahlen und sind froh, diesen nicht bezahlen zu müssen. Anders ist das bei großen Ketten. Da haben die Mitarbeiter kaum Einblicke in Ausgaben für die Anschaffung der Verpackung. Auch wenn Mitarbeiter:innen unsicher sind, ob sie die Box annehmen dürfen, haben sie in kleinen Geschäften meist gleich den Chef oder die Chefin zur Hand, um zu nachzufragen, statt vorsichtshalber abzulehnen.

Es hilft auch in das Geschäft reinzugehen, wie selbstverständlich die Box auf die Ladentheke zu stellen, den Blick gleich auf die Ware zu senken und die Bestellung aufzugeben. Durch diese Selbstverständlichkeitshaltung entsteht der Eindruck als hätte man so schon häufiger eingekauft und es kommen seltener Fragen.

Mittlerweile haben wir aber den Eindruck, dass die Geschäftsinhaber:innen mutiger werden. Vielleicht machen die zahlreichen „unverpackt“ - Läden, die im vergangenen Jahr aufgemacht haben oder dieses Jahr noch aufmachen werden, den ausschlaggebenden Faktor. Es kann ja nicht verboten sein, wenn die „unverpackt“ - Läden mit so einem Konzept an den Start gehen.

Es ist auch nicht verboten, sondern sogar gewünscht!!!
Der Lebensmittelverband Deutschland hat klare Richtlinien für kundeneigene Gefäße für Lebensmittel entwickelt. Ob an der Frischetheke oder Coffee to go. Die Merkblätter dazu können sich Geschäft oder auch ihr hier auf der Homepage des Lebensmittelverbandes herunterladen. Wenn ein Geschäft nicht sicher ist, ob es erlaubt ist, könnt Ihr Ihnen das Merkblatt vorlegen oder den Link weiterschicken. Dann haben sie es von offizieller Seite.

In unserem Landkreis scheint sich auch langsam etwas zu tun.

Die Schokolaterie, in der wir Pralinen und Schokobruch offen kaufen, wiegt die Leckereien nicht mehr auf einem Tablett ab und gibt sie uns dann über den Ladentresen, sondern stellt mittlerweile die sauberen! Gläser direkt auf die Waage und füllt darin ein.

Die Chefin des Ladens sagte zum Papa unserer Familie, dass sie das schon vor Wochen so angewiesen habe.

Auch in der Apotheke ist es gang und gebe, dass wir die Tees „aufs Gramm genau“ in unsere mitgebrachten Gläser abgefüllt bekommen.
Im Teeladen sowieso.

Auch die Inhaberin des Gewürzladens, in dem wir anfangs einkauften, erzählte, dass mittlerweile einige ihre eigenen Behälter mitnehmen. 2014 waren wir laut der Verkäuferin die ersten, die danach gefragt haben.

Unser Stammbioladen hat seine Frischetheke sogar umgestellt: mitgebrachte Gefäße sind ausdrücklich erwünscht. Vergessen? Kein Thema: Für 50 Cent kann man eines erwerben. Das Gemüse kommt in mitgebrachte Säckchen. Hat man das Gewicht zuhause nicht daraufgeschrieben, eingestickt oder weiß es auswendig, haben, die Verkäuferinnen eine Liste mit Ungefähr-Gewichten für diverse Taschen, so dass sie an der Kasse ohne Aufkleber und vorheriges Wiegen abkassieren können.

Auch im Kaufland beim Einkauf bekamen wir nur positives Feedback auf unsere mitgebrachten Taschen, in die wir das Gemüse eingepackt haben. Und im Internet kursiert sogar ein Scan einer Mitarbeiter - Anweisung, dass diese an der Frischetheke den Kunden die Ware in mitgebrachte Gefäße füllen soll, wenn diese auf die Theke gestellt werden. Sie können es ja mal ausprobieren!

Sogar Lidl lässt einen die offenen Nüsse in mitgebrachte Säckchen abfüllen oder das wenige offene Gemüse. Alles schon ausprobiert von uns und einigen Bloglesern.
Auch große Ketten wie REWE und einige EDEKA-Läden machen mit und lassen kundeneigenen Mehrweg zu. Fragt einfach nach. Das ist von Filiale zu Filiale unterschiedlich. Wir haben auch zwei EDEKAs in der Gegend, die sich strikt weigern, dagegen hat eine andere Filiale im Landkreis sogar eine Abfüllbar errichtet.

Wir können nur sagen: Trau dich!

Für Bayern hat das bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit eine Stellungsnnahme auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Und hier findet Ihr das offizielle Merkblatt (Stand Dezember 2018) zum Download und Aushang: Download Merkblatt hygienisches Befüllen mitgebrachter kundeneigner Behältnisse

Wie geht das unverpackte Einkaufen dann?

Ihr gebt Euer sauberes Gefäß oder Tasche auf die Ladentheke. Sehr oft steht da ein Tablett dafür bereit. Das hat den Vorteil, dass das Behältnis der Kund:inn:en nicht mit dem Bereich hinter der Theke direkt in Berührung kommt. Diese Tabletts sind zudem leicht zu reinigen und bestehen meist aus Plastik oder Edelstahl.
Habt Ihr ein Gefäß mit Deckel dabei, nehmt zunächst den Deckel ab und lasst ihn bei Euch. Habt ihr beispielsweise ein Bügelglas dabei, dann geht das Deckeln abnehmen natürlich nicht, aber Ihr könnt ihn aufmachen. Es heißt, der Verkäufer/die Verkäuferin solle so wenig wie möglich und nur so viel wie nötig Kontakt zum mitgebrachten Gefäß haben. Mit dem Deckel abnehmen oder öffnen erleichtert man dies im eigenen Interesse. Dann wird das Gefäß gewogen und mit der Tarafunktion das Gewicht abgezogen, so dass Ihr tatsächlich auch nur das bezahlt, was ihr kauft. Die Verkäuferin/der Verkäufer füllt dann in Euer Gefäß ab und stellt es wieder mit Tablett auf die Theke. Nun könnt Ihr Euer Behältnis wieder nehmen, verschließen und ihr bekommt in der Regel den Bon mit.
In der Bäckerei wird es meist so gemacht, dass Ihr Euren Beutel über der Theke so geöffnet hinhaltet, dass die Verkäufer:innen Euch das Brot und Gebäck direkt in Eure Tasche geben kann. Manche Bäckereien nehmen auch direkt die Tasche mit hinter. Das ist sehr unterschiedlich. Kauft Ihr Kuchen ein, dann wird meist die Kuchenform und ein anderes passendes Behältnis auf die Theke gestellt.
Hier dazu auch ein Video vom Lebensmittelverband Deutschland:

Das ist auch für Take Away- Essen, also Mahlzeiten zum Mitnehmen erlaubt. Dazu gibt es die Kampagne "Essen in Mehrweg", unterstützt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Also auch wieder von oberster und offizieller Seite. Mehr zu der Kampagne könnt Ihr unter www.essenimmehrweg.de finden. Dort findet Ihr auch eine Stellungnahme, dass auch in Coronazeiten kundeneigene Behältnisse den Hygienestandards entsprechen können und angenommen werden dürfen.
Dort heißt es:

"Mehrweg auch in Corona Zeit erlaubt
Das Befüllen von mitgebrachten Mehrweggefäßen der Kundschaft ist auch während der Corona-Krise weiterhin erlaubt. Wichtig ist, dass bestimmte Regeln eingehalten werden.
Der Lebensmittelverband Deutschland weist in seinem Hygieneleitfanden auf die berücksichtigen Vorgaben hin. in unserem Merkblatt und unserer Abbildungsübersicht geben wir dem Verkaufspersonal konkrete Tipps für die einzelnen Arbeitsschritte."


Im Übrigen hat die EU für 2023 per Gesetz festgelegt, dass kundeneigene Mehrwegbehältnisse im Take Away - Bereich angenommen werden sollen oder ein eigenes Mehrwegsystem bereitgestellt werden muss. Wenn Ihr mehr zum neuen Verpackungsgesetz wissen wollt, dann schaut doch gerne noch unseren Blog- Artikel "Mehr Mehrweg - Mehr Kreislauf".

Wenn Ihr noch Fragen habt oder berichten wollt, wie es Euch beim unverpackten Einkaufen ergangen ist, dann schreibt mir gerne in die Kommentare! Oder direkt über Kontakt
Ihr findet uns auch hier auf Facebook oder neu auch auf Instagram! Gerne dürft Ihr auch unseren Blog teilen, wenn Ihr gerne andere inspirieren wollt! 
Und wenn Ihr nichts mehr hier auf dem Blog verpassen wollt, meldet Euch doch gerne hier beim Newsletter an!



 vielleicht auch interessant:

Im "Unverpackt"-Laden einkaufen:
Wo finde ich einen? (Adressen, Karte, Links)

Reportage: wie läuft ein Einlauf im "Unverpackt"-Laden ab?
(Beispiel "Ohne" in München)

Regional: Unverpackt einkaufen im Landkreis Rosenheimweiterlesen





Einkaufstipps:
allgemeine Einkaufstipps, Tipps zum verpackungslosen Einkauf in Mühlen, im Supermarkt, in Bruckmühl und Umgebung, online etc.
weiterlesen


Mikroplastik in Meerestieren
- und welche Rolle die Verpackung spielen kann -


Eigentlich ist es schon ganz interessant, was wir essen. Viele achten darauf auch sehr. Aber manchmal essen wir Sachen mir, die nicht auf der Zutatenliste stehen. Pro Woche essen wir im Durchschnitt 5g Kunststoffpartikel und das ohne es mitzubekommen. Das entspricht einer Kreditkarte. Neuerdings kam wieder eine Studie heraus, die Meerestiere genau unter die Lupe nahm. Dass man Mikroplastikpartikel finden würde, haben ja schon vorangegangene Studien annehmen lassen. Aber welche Ausmaße das haben würde, war bisher unklar. Die Studie zeigt, dass man bei einer durchschnittlichen Portionen Sardinen davon ausgehen kann, dass man 30mg Mikroplastik zu sich nimmt. Die Teilchen kommen aber nicht nur aus der Umgebung, sondern auch aus der Verpackung. weiterlesen



zurück zum Blog






Die letzten Kommentare zu dieser Seite:
Kommentar von Maria, 24.01.2016 um 16:39 (UTC):
Hallo!

Ich kann das auch alles nur bestätigen, es ist viel einfacher als man denkt. Allerdings nur dann, wenn man nicht mehr in die Supermarktgroßketten einkaufen geht. Die habe ich als sehr unflexibel kennen gelernt.

lg
Maria

Kommentar von Anne, 24.01.2016 um 18:30 (UTC):
Toller Beitrag! Schön zu sehen, dass die Geschäfte sich verändern und dass ihr auch ein wichtiger Ausgangspunkt für diese Veränderung seid!

Liebe Grüße aus Dortmund, Anne

Kommentar von:24.01.2016 um 18:40 (UTC)
zerowaste
zerowaste
Offline

Liebe Maria,
Ja, leider sind Discounter da sehr unflexibel. Zum Glück hat man aber oft die Wahl und kann sie meiden.

Herzliche Grüße sendet Dir Stefanie

Kommentar von Anna, 25.01.2016 um 21:01 (UTC):
Danke! Das war genau der Artikel, den wir gebraucht haben, um uns noch mehr zu trauen!

Kommentar von Nadine, 26.01.2016 um 20:14 (UTC):
Hallo, ich werde mich jetzt auch immer mehr trauen! Jedes Mal beim einkaufen probiere ich wieder was aus. An die Frischtheke hab ich mich bis jetzt noch nicht getraut, mal sehen ob sich das ändert

Kommentar von Cornelia, 29.01.2016 um 06:57 (UTC):
Hallöle,
ich kaufe bereits seit fast einem Jahr so ein und es funktioniert prima. (bis auf einen einzigen "dummen" Spruch - aber der wird ignoriert)
Bei real bekomme ich Wurst und Käse in meine mit gebrachte Dose aber Rewe "darf das nicht.
Also Tschüss Rewe und Hallo real Bei Brot, Eiern, Obst und Gemüse, mache ich es ebenso. Und den Rest kaufe ich bei unverpackt in Mainz oder anderen Läden mit so einem Konzept. Sämtliche andere Dinge CD's, Bücher, Bekleidung lassen sich auch wunderbar in einer eigenen Stofftasche heim tragen, das stört die gar nicht
Also Leute traut Euch !!! Wir als Kunden entscheiden doch, welche Ware wir wie kaufen wollen.

Kommentar von Zero Waste Familie Stefanie, 02.02.2016 um 11:28 (UTC):
Liebe Anne, liebe Anna, liebe Nadine und liebe Cornelia,
Danke für Eure lieben Posts. Ja, man muss sich einfach nur trauen und ich finde, es geht leichter, wenn man weiss, dass es mehrere tun!
Es grüßt Euch ganz herzlich

Stefanie

Kommentar von Simply, 14.02.2016 um 21:03 (UTC):
Super Psot, da ich im Biomarkt arbeite, habe ich aber auch schon eine Kontrolleurin erlebt, die sich tierisch darüber aufregte, als eine unserer Kundinnen den Kuchen vom Extrateller runternahm und in ihre eigene Dose packte. Das Theater war echt filmreif und mich wundert, dass die Frau nicht gleich vor schreck Ohnmächtig wurde
Da ich selber nur noch verpackungsfrei einkaufe und die Vorgaben der Lebensmittelkontrolle kenne, finde ich die Reaktionen und Antworten des Personals manchmal nur noch peinlich für den Einzelhandel.
Es ist doch nix dabei, wenn man dem Kunden das gewünschte auf einem Teller rübergibt, damit er es sich in seine eigene Dose packen kann. Da die Teller direkt danach heiß abgespült werden, kann auch nicht wirklich was passieren.

Kommentar von Yvonne, 28.02.2016 um 23:45 (UTC):
Hallo Cornelia,
ich habe mich bis jetzt nicht getraut, bei unserem real,- nachzufragen ... - Dein Kommentar macht mir Mut, hier auch mal nachzufragen. Bis jetzt war ich schon glücklich, daß ich dort die Lieblingswurst meiner Männer (Landjäger) in einer simplen Papiertüte ohne Plastikbeschichtung erhalten habe.
Die Schnittwurst wird sonst aber mit massig Plastiktrennstreifen und einem Papier-/Plastik-Gemisch verpackt, weshalb ich das eher nicht kaufen wollte.
Liebe Grüße, Yvonne

Kommentar von Leah, 09.03.2016 um 18:12 (UTC):
Ich nutze diese Seite jetzt einfach mal, um mich zu bedanken! Ich bin zwar erst kürzlich auf diese Seite aufmerksam geworden, aber was ich bisher gelesen habe ist sehr gut verständlich, praktisch und umweltschonend. Also einfach sehr gut. Danke dafür!
Leider kann ich nur weniges anwenden, da ich noch an meine Familie gebunden bin... vielleicht kann ich die aber von einigen Alternativen überzeugen....
Noch eine Frage: für die Schule wird sehr viel Papier (zwei/drei Blöcke + Hefte,...) gebraucht. Kann man das reduzieren? Außerdem fällt Plastik durch Heft-/Bucheinbände aus Plastik an. Diese sind andererseits sehr viel Langlebiger als Papierumschläge. Gibt es auch Kompromisse?
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar
Schöne Grüße
Leah

Kommentar von:10.03.2016 um 09:22 (UTC)
zerowaste
zerowaste
Offline

Liebe Simply,
Danke für den Einblick und die Bestätigung, dass das wirklich kein Problem sein sollte. Es wäre schön, wenn alle eine so tolle Einstellung hätten!

Liebe Grüße Stefanie

Kommentar von:11.03.2016 um 17:03 (UTC)
zerowaste
zerowaste
Offline

Liebe Leah,
Vielen Dank für Deine lieben Worte! Die haben mich gerade sehr, sehr gefreut! Wegen Papier in der Schule. An meinem alten Gymnasium wird wohl gerade ein Versuch mit Tablets im Unterricht seit diesem Jahr durchgeführt. Komplett papier- und buchlos. Das geht natürlich nur, wenn die Lehrer mitmachen.
Die zweite Möglichkeit wäre ein Ordner, abgeteilt in die Fächer, die man hat. Ganz hinten hat man diverse karierte und linierte Blätter eingelegt. Wenn man ein Blatt braucht, legt man es für das Fach ein. Damit spart man Umschläge, die Cover und Backsides von Heften und Blöcken und es bleiben keine leeren unnutzbaren Seiten für das Ende des Schuljahres. Man trägt zudem leichter, auch die Lehrer, wenn sie etwas einsammeln wollen. Und es ist sogar billiger. Geht es gar nicht ohne Heftunschlag, kannst du statt Papier einen aus Stoff nehmen. Lange haltbar und kann gewaschen werden. Name und Klasse wird mit einem auswaschbaren Stift (Schreibwarenladen in diversen Farben) draufgeschrieben. Zum Ende des Schuljahrs wird der Umschlag gewaschen, so dass neu beschrieben werden kann.
Ich hoffe, das hilft dir etwas weiter.
Liebe Grüße
Stefanie

Kommentar von Leah, 11.03.2016 um 21:36 (UTC):
Danke für die schnelle Antwort! Naja, die ordner erlauben die meisten Lehrer auch nicht... Wegen der stoffumschläge werde ich mal schauen... Aber dass ist echt eine tolle Lösung!

Grüße Leah

Kommentar von:12.03.2016 um 09:51 (UTC)
zerowaste
zerowaste
Offline

Hallo Leah,
Vielleicht hilft es, mit den Lehrern zu sprechen. Ihnen ist der Umweltgedanke dahinter vll gar nicht bewusst, außerdem der Kostenfaktor und ihre eigenen Vorteile, wenn sie etwas einsammeln müssen. Denn nicht nur die Schüler tragen weniger, auch sie. Der Rücken wird es danken.
Liebe Grüße sendet dir Stefanie

Kommentar von zangebil, 02.09.2016 um 07:19 (UTC):
Hallo Leah,
könntest du mal den Link der Kaufland-Mitarbeiter-Anweisung einstellen, dass Kunden an der Frischetheke die Ware in mitgebrachte Gefäße gefüllt wird. Das war nämlich in unserem Kaufland nicht möglich, als ich in der Käseabteilung darum bat.
Viele Grüße
zangebil

Kommentar von:04.01.2018 um 15:09 (UTC)
zerowaste
zerowaste
Offline

Hallo Zangebil,
leider nicht, da es keine offizielle Stellungnahme ist und ich deshalb keine Rechte haben, das 1:1 zu zitieren oder zu veröffentlichen. Ich kann leider in dem Falls nur darauf hinweisen, dass ich es gesehen habe....
Liebe Grüße
Stefanie

Kommentar von Dagmar, 20.02.2018 um 20:47 (UTC):
Was Schule angeht:
Tablets sind unökonomisch in Herstellung und Verwertung und brachen Strom. Da ist die Ökobilanz von Büchern und Heften besser. Hefte kann man aus Recyclingpapier kaufen.
Problem bei Tablets ist auch, dass Texte deutlich oberflächlicher verstanden werden, dazu gibt es mittlerweile Harvard- Studien, die die Unterschiede im Leseverstehen zeigen...
Die Plastikumschläge bei Heften sind wirklich blöd - vielleicht mal an den Schulen engagierte Biolehrer oder sonst Umweltbewegung Lehrer*innen ansprechen ( sind auch oft in. Deutsch, Geschichte, Erdkunde, Sozialkunde zu finden) und dafür plädieren, dass „unverpackte“ Hefte, erlaubt sind - aus ökologischen Gründen. Name und Fach kann man drauschreiben und die Hefte mit Wasserfarben außen farblich unterscheidbar machen... muss man aber vielleicht die richtigen Lehrer finden, die da mitziehen. Sonst klingen die Stoffumschläge nach ner guten Idee.

Kommentar von Alexandra, 07.06.2020 um 08:58 (UTC):
Hallo,
ich möchte gerne etwas zum Thema "unverpackt Einkaufen" ergänzen: Abgesehen von Läden, in denen man die Ware in mitgebrachte Gefäße füllen lassen kann, haben wir sogar positive Erfahrung mit einem Pasta-Imbiss gemacht, von dem unsere kleine Tochter gerne mal eine Mahlzeit isst. Dort kann ich mir das Nudelgericht in eine mitgebrachte Lunchbox füllen lassen, statt der üblichen Pappschachteln. Die Betreiber des Ladens finden das sogar sehr gut und denken auch schon über müllfreie Alternativen nach.
Liebe Grüße
Alexandra

Kommentar von Alexandra, 07.06.2020 um 09:19 (UTC):
P.S.
was das Thema Heftumschläge anbetrifft, so sollen die bunten Umschläge in verschiedenen Farben den Kindern das Finden der richtigen Hefte erleichtern. Ich denke allerdings ab dem 3. Schuljahr spätestens können alle Kinder lesen. Wenn man dann noch das Beschriftungsetikett zur Differenzierung mit der passenden Filzstiftfarbe umrandet, wäre es eine zusätzliche Erleichterung. Die Hefte sehen auch mit Heftumschlag am Ende, wenn sie voll sind selten besser aus
Ich habe dem Klassenlehrer unserer Tochter diesen Vorschlag gemacht und er wird ihn weitestgehend umsetzen. Ansonsten kann man das ja als "Elter" mal in der Klassenversammlung vor dem neuen Schuljahr einbringen, dann kann im Plenum darüber diskutiert werden.
Liebe Grüße
Alexandra

Kommentar von:07.06.2020 um 09:53 (UTC)
zerowaste
zerowaste
Offline

Hi Alexandra,
das mit der Umrandung von Heften mit einem farbigen Streifen habe ich auch schon gehört. Eine Lehrerin aus Ingolstadt hat das mit ihren Klassen ab der ersten umgesetzt und muss wohl gut klappen!
Herzliche Grüße
Stefanie



Kommentar zu dieser Seite hinzufügen:
Ihr Name:
Ihre Nachricht:

Der Blog ist umgezogen: www.zerowastefamilie.com oder klickt oben in die Navigation und ihr werdet direkt dorthin umgeleitet!