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Tragetaschen im Vergleich

Zero Waste Familie - eine Familie hält Mülldiät
Tragetaschen - es gibt Unterschiede
 - aber für jeden ist sicherlich etwas dabei

Tragetaschen sind eine prima Sache, um Einkäufe und auch andere Sachen zu transportieren.
Aber man kann sich auch seine eigene Verpackung mitnehmen. Je nachdem, was man kauft, muss man sich einen Behälter oder eine Tasche oder Korb in verschiedenen Größen mitnehmen. Was man braucht, sieht man ja, wenn man eine Einkaufsliste schreibt.
Dass diese wichtig ist, Geld und Zeit spart, haben wir ja schon bei unseren Tips zum "Zero Waste" - Einkaufen berichtet.
Es bietet sich auch an, ein oder zwei Taschen oder Behälter zusätzlich mitzunehmen, falls Sie ein spontaner Typ sind und doch mal mehr mitnehmen oder bevorraten wollen.
Tut man das nicht, muss man manchmal auf Einweg - Plastiktüten zurückgreifen. Das möchten wir vermeiden, da sie eine schlechte Umweltbilanz haben, die Meere vermüllen, für Überschwemmungen sorgen (deshalb steht in Ruanda und Butan sogar auf den Gebrauch die Gefändnisstrafe - weiterlesen) und viele weitere Gründe.
Zur Not denken Sie, könnte man auch, falls sie angeboten werden, auf eine Papiertüte zurückgreifen. Nur leider steht sie im Ranking der Tragetaschen mit der schlechtesten CO²-Bilanz gleich hinter den Einwegplastiktüten. Zur Produktion wird sehr viel Material und Chemie eingesetzt, damit die Tüten reißfest bleiben. Besser als Einwegplastiktüten sind sie allemal, schließlich werden sie nicht auf Erdölbasis hergestellt, sondern entstehen aus nachwachsenden Rohstoffen. Außerdem sind sie innerhalb einiger Wochen abgebaut, was bei Plastiktüten je nach Dicke und Beschaffenheit viele, viele Jahre bis Jahrhunderte dauernd kann. Trotzallem ist der Verbrauch generell an Holz so hoch, dass nicht so viel aufgeforstet, wie verbraucht wird. Holz wird mittlerweile als versorgungskritisch eingestuft (Blogeintrag dazu lesen).
Zwar kann man manchmal Einweg-Plastik- oder Papiertüten mehrfach verwenden, je nach Reißfestigkeit. Das könnten Sie auch tun, so lange es möglich ist. Aber was passiert danach? Sie landen im Müll und Sie brauchen etwas Neues.
Deshalb sollte man auf wiederverwendbare Taschen zurückgreifen.
Für wiederverwendbare Tragetaschen gibt es viele Möglichkeiten:
Es gibt sie aus Plastik: Sie sind oft auswaschbar und sie halten lange. Und genau da liegt die Krux: zu lange. Es dauert Jahrhunderte, bis sie wieder abgebaut werden. Recycling stellt sich oft als schwierig heraus, deshalb werden sie meist verbrannt. Folge: Rohstoff vergeudet, evtl. bei der Verbrennung Giftstoffe produziert. "Das wird doch gefiltert! -  Richtig, aber die gefilterten Giftstoffe müssen ja auch irgendwo hin. Und sie sind nicht von heute auf morgen abbaubar.
Gelegentlich landen die Tüten auch im Meer, Tiere verenden dadurch, Müllinsels enstehen, Giftstoffe landen im Wasser, bei der Zersetzung des Kunststoffes kommt Mikroplastik in unser Trinkwasser. Wieviel Plastik trinkt man mittlerweile eigentlich?
Also greift man auf Stofftaschen zurück.

Sie sind nicht abwischbar, aber waschbar. Sie halten lange, zersetzen sich aber schneller als dicke Plastiktüten. Die Umweltbilanz ist besser. Wer noch einen draufsetzen will, der versucht Taschen aus Biostoffen zu ergattern, die unter fairen Bedingungen hergestellt wurden und möglichst wenig chemisch behandelt sind. Ein Biostoff bringt nichts, wenn giftige Färbemittel, Aufheller oder Ähnliches benutzt wurden.
Taschen können Sie auch selbst herstellen und damit ausgediente Klamotten wiederverwerten (Reusing, eine Säule von Zero Waste). Das ist im Endeffekt noch besser.

Desweiteren eignen sich Körbe. Sie halten lange und sind belastbar. In der Dusche kann man einen Korb auch prima mit der Bürste kurz auswaschen, falls nötig und dann trocknen lassen. Wie immer bei Einkäufe ist es ein feiner Zug, darauf zu achten, wie und unter welchen Bedingungen die Sachen hergestellt wurden. Das versteht sich von selbst und gilt natürlich bei allen Produkten.
Auch Rucksäcke kann man verwenden. Meist hat man eh einen: Für die Arbeit, für Ausflüge, Wandern oder Radfahren, das Fitnessstudio und bedingt auch Schulrucksäcke, insbesondere bei Studenten. Bei den Stoffen gilt genau das Gleiche, wie oben schon bei den Taschen beschrieben.
Es gibt auch Nachziehtaschen auf kleinen Rollen. Die haben den Vorteil, dass sie die schwere Last nicht tragen müssen. Meist sind sie nicht gerade aus nachhaltigen Materialien, aber bevor man das Auto nimmt, sind diese Nachziehtaschen eine Option. Und sie müssen nicht nach alter Oma aussehen. Es gibt mittlerweile sehr schicke.
Manche Koffer lassen sich auch nachziehen. Bevor er bis zur nächsten Dienstreise verstaubt, kann man ihn auch zum Einkaufen verwenden.
Auch Selbstmachen kann man diverse Taschen:
Aus alten zerschnittenen Klamotten haben wir in Gemeinschaftsarbeit diese, sehr belastbare Tasche (oder vielleicht ist es auch ein Korb?) gehäkelt. Allerdings waren wir insgesamt einen nachmittag beschäftig. Es gingen ein kaputtes Leintuch und zwei alte fleckige Pullover samt Löchern drauf. Das sieht man hinterher nicht. Die Tasche ist übrigens nahezu so schwer, wie ein Korb. Das sollte man nicht vergessen. Eignet sich auch gut als Wäschekorb.

Oder man näht einen alten Kaffeesack, den man von Kaffeeröstereien teilweise sogar geschenkt bekommt, als Innenfutter ein. Das ist Wiederverwertung (Reusing) und sehr belastbar.

Da man für Nüsse, Pilze oder Maroni ja auch kleine Taschen braucht, aus denen nichts rausfallen kann, bietet es sich an, kleine Beutel zu nähen.
Wir haben in ein altes Hosenbein einen einfachen Tunnelzug eingenäht. Als Aufwand war das zweimal mit der Schere abschneiden, drei Nähte und eine Kordel durchfädeln. Das hat sogar die Mama unserer Familie hinbekommen und das heißt was!
Mittlerweile haben wir sie in verschiedenen Größen und nutzen große Beutel auch zum Brot und Brötchen einfrieren.
Die Beutel hängen in einer Tasche an der Garderobe. Dort holen wir ja vor dem Einkaufen unsere Schuhe und Jacken, so dass gleich der Blick auf die Taschen fällt und man sie so nicht so leicht vergessen kann. Für Autobesitzer ist es zudem praktisch, Kisten, Körbe oder Taschen mit Beuteln im Wagen zu lagern.
Das ist eine Sache der Gewohnheit und meist schnell angenommen.
Vergesslichkeit ist das eine, Spontankäufe das andere. Wir vermeiden letztere, aber falls Sie sich damit zu sehr eingeschränkt fühlen und bevor sie die Müllvermeidung aufgeben, versuchen Sie doch bitte noch folgenden Trick: Ihren Hausschlüssel haben Sie doch meist dabei? Dann hängen Sie einen kleinen Beutel, in dem mindestens eine Tasche drin ist an ihren Schlüssel. So haben Sie immer etwas dabei. Diese Schlüsselanhänger sind klein, keine Sorge! Es gibt sie in diversen Geschäften sogar billig zu kaufen (Rossmann etc.). Sie können sie aber auch selbst sehr günstig aus alten Stoffen oder Klamotten herstellen. Natürlich nur, wenn man will und nicht zwei linke bzw. als Linkshänder zwei rechte Hände hat. Gehören Sie aber zu dieser Gattung heißt das noch lange nicht, dass Sie an Taschen, deren Material Sie selbst bestimmen können, nicht günstig rankommen können. Werden Sie Dealer! Sie sollen natürlich keine Drogen an den Mann bringen, sondern Ihr Können oder ihre Möglichkeiten. Ihre Freundin kann nähen? Bieten Sie an, dafür auf ihre Kinder aufzupassen, damit sie einen schönen Abend verbringen kann. Im Gegenzug näht sie ihnen eine "Tasche in der Tasche". Oder die Oma kann es und kommt aber mit der Steuererklärung oder einer anderen Behördensache nicht zurecht. Das könnte die neue "Tasche in der Tasche" sein!
Seien Sie clever und dealen Sie!

Und Sie? Welche Taschen leisten Ihnen besonders gute Dienste?

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Kommentare zu dieser Seite:
Kommentar von kerstin, 03.12.2014 um 17:09 (UTC):
hallo! ich habe immer einen stoffbeutel in meiner handtasche dabei für spontankäufe wenn ich unterwegs bin!
zum einkaufen habe ich eine feste stabile Jutetasche und diverse stoffbeutel...wenn es doch mal mehr wird greifen wir uns im geschäft einen ausgedienten karton um so dass was nicht in die tasche passt nach hause zu bekommen.
für alle zerowaste einsteiger, gibt es grade bei greenpeace östereich ein tolles projekt:
https://secure.greenpeace.at/projects/aktionsteam-plastik/



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