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Schokoriegel

Nie wieder Schokoriegel?

 

Wenn man mit dem Gedanken spielt Zero Waste zu leben, dann stoßen viele irgendwann auf ihr persönliches Grauen: Schokoriegel.

Schokoriegel, das Laster, von dem man schon länger loskommen wollte und es doch nicht schafft, gibt es nur verpackt.

Also nie wieder Schokoriegel? Oder Kaubonbons?

Und noch viel schlimmer: welche Süßigkeit gibt es überhaupt unverpackt?

Der innere Schweinehund schlägt deshalb vor: Lassen wir das Ganze! Thema gegessen! Alle satt!
Oder gibt es Strategien aus diesem Dilemma?

 

Genau bei diesem Thema waren wir vor wenigen Jahren auch gespannt, wie es uns ergehen würde.

In der Vorstellung klang es ganz stark nach Verzicht und wer macht das wirklich gerne?

Als wir mit Zero Waste angefangen haben, stellten wir das Thema gleich mal hinten an. Es erschien uns unmöglich. Wenn uns also tatsächlich die Lust auf was Süßes übermannt hätte, dann hätten wir eben solange eine Ausnahme machen müssen bis eine Alternative da gewesen wäre.

 

Die Ausnahme hätte dann so ausgesehen:

Schoko-Pfefferminz-Plättchen

 

Schoko–Karamell-Bonbons

 

Frucht-Kaubonbons

 

  

So bildlich dargestellt sieht man eigentlich erst das ungleiche Verhältnis von Produkt zu Verpackung. Schon krass!

So viel Müll für das kleine bisschen Süßigkeit, das ich alleine in null komma nichts vertilge!!

Und was landet bei Vieren, kurze Zeit später waren wir ja zu fünft, in unserem Haushalt dann im Müll und was davon eigentlich nur im Pommesfriedhof?

Alleine das half etwas, um zu motivieren: Das Vor-Augen-Führen.

Was noch half, war, umzudenken und nicht an der Marke kleben zu bleiben.

Den Snickersriegel werde ich auch nicht im Unverpackt-Laden vor Ort bekommen, sofern man überhaupt einen vor Ort hat (Ihr könnt gerne mal in die Liste nachsehen, ob bei Euch einer in der Nähe ist).

Aber das ist nicht nur beim Schokoriegel so, sondern auch beim Lieblingsknuspermüsli etc. von einer speziellen Marke. Das gibt es meist dort auch nicht und ebenso nicht in der Mühle.

Was bekommt man denn dann?
Die Grundlagen, um sich das selbst lecker zusammenzustellen. Das Müsli stellt man sich mit diversen Flocken, Nüssen, Rosinen, Knusperflakes oder Schoko im Unverpackt-Laden zusammen. Das ist auch lecker und im Endeffekt gesünder. Glaubt man der WHO, sollten wir sogar noch weniger Zucker essen (Artikel im Spiegel dazu lesen).

Bedeutet es also, dass man statt Schokoriegel nun nur noch Trockenfrüchte, Nüsse oder Obst essen darf?

Nein, das heißt es nicht. Ein „muss“ gibt es schon mal gar nicht, denn man gibt selbst vor, was man „darf“.

Natürlich würde man gesünder leben, aber trotz aller Vernunft wäre das für viele der reine Verzicht und das Ziel zu hochgesteckt.

Was kann man also tun?
 

Selbermachen:

Vorteil 1: Man weiß, was drin ist und kann es mit den Sachen machen, die man unverpackt oder mit wenig Müll bekommt

Vorteil 2: Man hat es nicht dauernd vorrätig. Hat man es nicht vor Augen, dann bekommt man nicht nur durchs bloße Anschauen Appetit darauf. Man überlegt es sich zudem zweimal, ob man es nun
selbst machen will oder es nicht doch lässt.

Als Süßigkeit zum schnellen Selbermachen eignen sich z.B. Popcorn (geht auch ohne Maschine im Topf mit Deckel), gebrannte Mandeln, Eis (gefrorene Früchte mit Nussmus oder Sahne, ggfs Süßungsmittel im Mixer pürieren) Pudding (Zucker, Stärke, Pflanzen-/Milch, Kakao) oder Pancakes/Waffeln.
 

Im Großpack kaufen:
Selbermachen geht nicht immer. Soll es z.B. mal sehr schnell gehen, wie bei einem Kindergeburtstag, kann man auch Süßigkeiten im Großpack kaufen. Das haben wir beispielsweise bei Gummibärchen gemacht. Wir haben sie online im 3kg Pack bestellt, das spart ca. 80% Verpackung gegenüber den Supermarktgrößen und ist gleich teuer. So bekommen es übrigens auch i.d.R. diverse Läden, die ihre Süßigkeiten in Schütten lose und teuer verkaufen. In Bezug auf die Verpackung kommt es also aufs Gleiche raus, nur muss man sie eben selbst entsorgen und nicht das Geschäft. Und da sich Süßigkeiten (theoretisch) lang halten, ist ein Großpack möglich. Ansonsten findet man bestimmt jemanden zum Teilen (Stichwort Einkaufsgemeinschaft).
Weitere Möglichkeiten, wenn es schnell gehen muss:
 

Lose kaufen:
Kuchen, Bagels, Muffins, Lebkuchen oder andere Teilchen aus der Bäckerei auf die Hand oder in eine mitgebrachte Box/Kuchenform etc. Dort bekommt man übrigens auch oft Süßigkeiten einzeln und im Vergleich zum Supermarkt teurer bei selben Sortiment, genauso wie in Gummibärenläden oder in großen Kaufhäusern in Schütten. Was die dort lose verkaufen, ist übrigens oft im Großpack und dadurch weitaus billiger erhältlich.

Schokoladenbruch oder diverse Pralinen gibt es in einer Confiserie. Bei unserer vor Ort ist es i.V. zu Markenpralinen auch nicht teurer und sie bieten zudem faire Bezahlung an die Bauern (Milchpreis).

Auf Märkten bekommt man oft mit Schokolade überzogene Früchte oder Trockenfrüchte, Schokokokosstangen, süße Kugeln, Magenbrot etc.

Eis in der Waffel aus der Eisdiele

Und ein Unverpackt-Laden hat dementsprechend zudem, je nach Geschäft, ein anderes Sortiment. Das kann z.B. so aussehen: Viererlei Gummibärchen, einmal weiße Schokolade und Datteln.


  

Zusammengefasst heißt das: Positiv denken!

Genau die Lieblingsmarke bekommt man nicht immer unverpackt, dafür andere und ähnliche Sachen.

Fokussiert man sich darauf, was man nicht bekommt, ist der Verzicht groß

Nimmt man das an, was man bekommt, ist der Gewinn groß.

Es kann sogar sein, dass man sich über die positiven Nebeneffekte wie gesünderes Essen, dadurch stabileres Immunsystem oder weniger Gewicht freut, sowie weniger Abfall und mehr Nachhaltigkeit im Leben.
Und wenn es mal doch der Snickersriegel sein muss? Die Entscheidung fällt ihr. Das ist eine Frage des persönlichen Einsatzes. Wenn es genau dieser Riegel verpackt in einem bestimmten Moment sein muss, dann ist das mal so. Der Mülleimer steinigt Euch ja nicht .

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Kommentare zu dieser Seite:
Kommentar von Evelyn, 01.11.2016 um 13:32 (UTC):
Ein schwieriges Thema, besonders mit Kindern!
Hast du auch eine Idee für möglichst verpackungsfreien Christbaumbehang? Wickelst du die losen Süßigkeiten in Seidenpapier? Oder gibt es bei euch garnichts Süßes am Baum? Das Staniolpapier um den Schokonikolaus können wir vermutlich ohnehin nicht vermeiden...
lg,
Evelyn

Kommentar von Maria Widerstand, 01.11.2016 um 16:56 (UTC):
Hallo!

Nachdem ich versuche, mich nach dem Clean-Eating-Konzept zu ernähren, ist das natürlich - neben dem Müll - ein weiterer Grund keine Schokoriegel mehr zu kaufen.

Ich bin dann doch für selber machen - Kekse und Kuchen reichen mir inzwischen. Und ab und zu ein Stück Schokolade. Die gibt es im Unverpacktladen.

Aber mit Kindern ist es definitiv eine Herausforderung.

Die Bilder sind wirklich eine gute Motivation!

lg
Maria

Kommentar von:01.11.2016 um 18:46 (UTC)
zerowaste
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Offline

Liebe Evelyn,
ehrlich gesagt, kenn ich das gar nicht mit Süßigkeiten am Baum. Habe aber von einer Freundin gehört, dass sie mal Lebkuchenschaukelpferde für den Baum gebacken hat und ich habe in einem Backbuch mal bunte Kringel aus Fondont für den Baum gesehen. Und rote Äpfel hängen bei manchen ja auch traditionell dran. Wir haben eher die alpenländische Variante mit Strohsternen, Holzschnitzereien, ein paar Kugeln und Lichter. Da ist eigentlich nichts zu essen dran.
Einen in Staniol verpackten Nikolaus kaufen wir nicht. Wir backen zu Nikolaus Taler und einen großen Nikolaus, der schön verziert wird. Den gibt es im Schuh mit Mandarinen, Schokonüssen, Datteln etc. Auf den verpackten Nikolaus mussten sie bisher nie verzichten, denn irgendwer aus der Verwandschaft bringt den immer mit... Nur schmeckt ihnen die Schokolade oft nicht bzw wird ihnen schlecht, weil sie Milch nicht gut vertragen. Mittlerweile schenkt die Uri aber ihre extrem leckeren selbstgebackenen Plätzchen, die Oma die Lebkuchen, Opa das Quittenbrot, die Tante mit Marzipan gefüllte Datteln. Alles kommt im Glas und wirklich von Herzen. In der Weihnachtszeit gibt es echt viel Süßes und viele besondere Sachen. Aber weil sie meist selbstgemacht sind, hauptsächlich ohne Verpackung.
Herzliche Grüße
Stefanie

Kommentar von Marion, 01.11.2016 um 19:01 (UTC):
Am allerschlimmsten finde ich das ganze Zeug, dass die Kinder (ich hab 3) immer geschenkt bekommen. Von Verwandten, auf Kindergeburtstagen (warum sie da immer mit einer Tüte voll Schleck nach Hause geschickt werden, ist mir eh schleierhaft....),...
Ich selber kauf schon keine Süßigkeiten mehr. Außer mal etwas aus dem Weltladen bei uns am Ort (da kostet es auch mehr wie "normale" Schlecksachen. Aber dann isst man auch bewusster).
Ich weiß auch noch nicht, wie ich das Schleck-Müll-Problem lösen soll/kann....
Aber vielen Dank für Eure Anregungen!
Marion

Kommentar von Evelyn, 02.11.2016 um 10:43 (UTC):
Liebe Stefanie,
Kompliment, du hast ja deine Verwandtschaft schon gut "erzogen"! Wir haben dasselbe Problem wie Marion, dass die Großeltern, Tanten etc. bei jedem Besuch Süßigkeiten mitbringen. Und bei unseren 4 Kindern bleibt dann nach ein mal Naschen gleich ein richtiger Plastikberg (ähnlich der Fotos hier oben). Sehr ärgerlich... Die ältere Verwandtschaft ist da auch unbelehrbar.
Die Tüten zum Kindergeburtstag habe ich als Gastgeber noch nie gegeben, weil ich es immer schon unsinnig fand. Letztens gab eine Mama den Kindern die Süßigkeiten, die sie bei den Spielen gewonnen hatten, zumindest in einer kleinen Papiertüte mit.
Vielleicht muss man gewisse Kompromisse mit Kindern einfach eingehen.
Den Schokobaumbehang haben wir hier in Österreich. Vielleicht probiere ich es stattdessen mit selbstgemachtem Baiser.

Kommentar von:02.11.2016 um 12:08 (UTC)
zerowaste
zerowaste
Offline

Hi Evelyn,
Erzogen? Nein, dazu habe ich nicht die "Macht". Einige bemühen sich von sich aus und das vorallem zu Weihnachten. Uns geht es unter dem Jahr leider nicht besser als Euch, denn wir haben eine riesige Verwandschaft. Bei manchen kommt fast mit jedem Besuch Müll bei uns an. Zu Weihnachten gibt es eben diese selbstgemachten Sachen, aber unter dem Jahr wird weniger selbst gemacht und mehr gekauft und eher auch zu viel, wie bei Dir und Marion.

Kommentar von Miss Green, 02.11.2016 um 12:36 (UTC):
Hallo, wir machen auch sehr viel selbst. Aktuell wünscht sich unsere Große Schokorosinen, die sind ganz leicht selbst zu machen. :-)
Ansonsten ist es bei uns etwas "leichter", da wir vollwertig essen und daher kein Zuckerzeug kaufen. Da fällt also sowieso schon vieles weg. Müsliriegel sind bei uns noch so ein Ding...

Kommentar von:02.11.2016 um 18:45 (UTC)
zerowaste
zerowaste
Offline

Hi Miss Green,

Schokorosinen machst du selbst? Muss ich mal googeln. Einfache Rezepte mag ich .
Die Müsliriegel mache ich jetzt übrigens selbst. Geht auch ganz leicht und schnell. Oder es gibt Granola, bzw unser Matschbananenschokomüsli einfach zum Knabbern. Da lasse ich einfach die Stücke größer.
Liebe Grüße
Stefanie



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