Ostern ohne Müll - Ostereiersuche

„Wie macht ihr das denn mit der Eiersuche an Ostern? Oder fällt das bei Euch flach?“ werden wir immer wieder gefragt. Nein, das fällt bei uns nicht flach!! Die Kinder würden uns einen Marsch blasen und zwar einen gewaltigen. Allerdings nicht nur wegen der Eiersuche, sondern besonders auch wegen der Spiele (Osterhasenwetthüpfen, Eierlaufen etc.), die wir an Ostern machen und der vorösterlichen Basteleien. Das gehört für sie alles zusammen und dazu.
Aber wenn wir Süßigkeiten ohne Verpackung kaufen, könne man sie ja nicht einfach so ins Nest oder bei der Suche ins Blumenbeet legen?
Richtig, das wäre auch ziemlich unappetitlich, wenn die Gummibärchen einfach so im Matsch liegen und deshalb machen wir das auch nicht so.
Wir legen die Sachen in die Nester (Ei) oder in ein Füllei. Fülleier sind kleine Eier aus fester Pappe (aus Blech findet man sie seltener), die man öffnen und wieder verschließen kann. Da kommen dann Gummibärchen, Pralinen oder Osterkekse hinein.

Diese Eier kann man jedes Jahr wiederverwenden, wie ja auch die Nester.
Nach Ostern geben wir sie wieder den Großeltern und Uris zurück, damit sie im nächsten Jahr nicht neu gekauft werden. Damit haben alle gewonnen. Die Großeltern müssen sie nicht kaufen und es entsteht kein Müll. Auch wir heben die geflochtenen Körbe auf. Das wurde in der Familie von Mama Stefanie schon immer so gemacht und so gab es bis letztes Jahr noch einen Korb, den sie laut einem Foto schon mit drei Jahren hatte. Das ist mehr als dreißig Jahre her.
Die Körbe, die wir Eltern aufbewahren, kommen übrigens auch manchmal im Alltag zum Einsatz, z.B. als Brotkorb (Reusing, eine der 6 Regeln von Zero Waste) oder im Kaufladen der Kinder. Letzteres ist auch der Grund, weshalb der mehr als 30 Jahre alte Korb die Grätsche gemacht hat. (Da er aus unbehandelter Weide war, konnte er kompostiert werden).
Dieses Jahr haben wir noch ein paar Fülleier nachbestellt, da jetzt auch einige Nichten und Neffen im Eiersuchalter sind. Einer Ostereiersuche steht also nichts mehr im Weg.
Praktische Tipps:
Fülleier gibt es schlecht vor Ort zu kaufen und dann meist nur aus Plastik. Im Internet haben wir sie aus Pappe beim noch recht neuen Zero Waste Laden gefunden. Sie wurden ausschließlich im Karton mit Juteseil, CO2 neutral versendet, also mit bewusst wenig Verpackung.
Update Ostern 2017 Mittlerweile sind Fülleier auch häufiger in großen Drogeriemärkten oder im Schreibwarenhandel/Pappeterie zu finden. Oft leider in Plastik verschweißt, offensichtlich, damit sie nicht aufgehen. Allerdings haben wir auch welche aus Blech gesehen. Die waren komplett unverpackt. Aber immerhin: Es tut sich was, wenn man die Reusables auch vor Ort bekommt.
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Wenn man Osterkörbe neu kaufen muss, sollte man darauf achten, dass sie aus unbehandelten Naturmaterialien bestehen (kein Lack etc), damit sie kompostierbar sind (z.B. Weidenkörbe mit Stroh- oder Moosfüllung).
Versuchen Sie statt Körbe und Fülleier neu zu kaufen, sie gebraucht zu erwerben (2nd Hand Laden, Sozialkaufhaus, Flohmarkt, Kleinanzeigen...)
Nutzen und befüllen Sie die Körbe jedes Jahr wieder!
Binden Sie auch die Großeltern oder andere Schenkfreudige mit ein und geben Sie die Körbe wieder zurück oder bewahren Sie sie für nächstes Jahr auf!
Braucht man die Körbe nicht mehr (Kinder aus dem Alter raus oder zu viele), dann verschenken Sie sie doch statt wegzuwerfen. Fragen Sie bei jungen Familien oder Großeltern mit Enkeln nach, ob sie gebraucht werden. Ansonsten nehmen Sozialkaufhäuser oder Umsonstmärkte solche Körbe an.
Wo bekommt man Süßigkeiten offen, wenn man keinen Unverpacktladen vor der Tür hat:
- Gummibärchen kriegen Sie vor Ort im Gummibärchenladen, typischerweise bei Karstadt, Galeria Kaufhof oder an einem Kiosk. Ansonsten bietet sich bei Gummibärchen generell ein 3kg-Großpack an (in dieser Plastiktüte bekommen es auch die Läden). Ist einem das zu viel, tut man sich mit jemandem zusammen bzw. sind sie auch lange haltbar. Theoretisch. Das ist im Vergleich viel billiger und spart bis zu 80 Prozent der Verpackung, als wenn man die kleine 300g Packung im Supermarkt kauft.
- Pralinen bekommt man offen in der Schokolaterie, bei Karstadt, in Bäckereien und selten auch in Bioläden. Aber sie schmecken auch selbstgemacht lecker und sind günstiger.
- Kekse (in Bäckereien, Bioladen, auf dem Markt). Wir machen sie allerdings traditionell in unserer Familie selbst mit einem simplen Mürbeteig und stechen Ostermotive aus. Die Kinder helfen dabei mit. Die Kekse sind nämlich der Proviant für den Osterhasen. Wenn er so viel verstecken muss, ist er über eine kleine Stärkung sicher froh. Und das, was er übrig lässt, versteckt er den Kindern wieder. Oftmals auch verziert :-)
- Auf manchen Wochenmärkten bekommt man auch Trockenfrüchte, Schokofrüchte, Ingwer- oder Kokosstangen lose.
Haben Sie noch eine Idee, wie man die Ostereiersuche möglichst müllfrei gestalten kann?
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Die letzten Kommentare zu dieser Seite:
Kommentar von Tagpflückerin, 12.03.2016 um 19:50 (UTC): Ich habe letztes Jahr ein kleines, rotes, metallenes Küchensieb gefunden und als Osternest verwendet. Jetzt ist es zugegebenermaßen bei mir in der Küche gelandet, in 2 Wochen darf es dann aber wieder als Nestchen dienen. lg |
Kommentar von: | 12.03.2016 um 20:06 (UTC) |  zerowaste Offline | Hallo Tagpflückerin!
Das ist ja auch eine tolle Idee dund es liegt unter dem Jahr nicht herum! Super!
Ldiebe Grüße Stefanie |
Kommentar von Marlene, 12.03.2016 um 21:02 (UTC): ich finde auch, dass Ostern ohne Müll schön ist. Die altmodische Variante (wiederverwendbare Osterkörbchen, echte Hühnereier oder selbstgebackene Osterplätzchen) in der freien Natur ist doch immer noch die beste Lösung :-) Leider kann man nicht immer steuern, wer noch alles sonstwie verpackte Osternester schenkt.
LG, Marlene |
Kommentar von Maria, 13.03.2016 um 06:46 (UTC): Hallo Stefanie!
Wir haben kleine Brotkörbe immer wieder als Osternest benutzt. Das fand ich sehr praktisch. Ich war immer schon der Meinung es ist Irrsinn etwas zu kaufen, das gerade einmal 1 Minute Verwendung hat und dann im Müll landet. Bei uns sind traditionellerweise auch immer Ostereier drin gelandet, die habe ich selbst gefärbt. Auch süße kleine Hefeosterhasen kann man selbst backen.
lg
Maria |
Kommentar von: | 13.03.2016 um 07:15 (UTC) |  zerowaste Offline | Liebe Marlene,
Das stimmt. Man kann leider nicht steuern, was dann alles noch ins Haus an verpackten Eiern kommt. Ablehnen ist halt so eine Sache, da sich doch manche vor den Kopf gestoßen fühlen. Da muss man schon genau wissen, bei wem das geht...
Liebe Grüße sendet Dir Stefanie
|
Kommentar von: | 13.03.2016 um 08:07 (UTC) |  zerowaste Offline | Liebe Maria,
Das stimmt, für eine so kurze Nutzungszeit wird Geld ausgegeben und Platz blockiert. Da ist es doch nur sinnvoll sie als Brotkorb weiterzubenutzen...oder im Kaufladen .
Herzliche Grüße Stefanie |
Kommentar von Dorothea, 14.03.2016 um 23:26 (UTC): Alles prima Ideen! Ich muss zugeben dass meine Famlie noch verpackte Eier bekommt, aber ihr habt mich auf die Idee gebracht meinen Eltern die Körbchen die ich ihnen vor einigen Jahren (aus Altpapier) bevor ich öko wurde gebastelt habe zu klauen um sie neu zu befüllen. das Ostergras wird bei uns traditionell auch jahrelang verwendet. Nächstes Jahr wird dann auch die Füllung selbst gemacht. Und irgenwann bin ich genau so vorbildlich wie ihr. :-) |
Kommentar von Dorothea, 14.03.2016 um 23:59 (UTC): Aber wenigstens bei der Deko bin ich vorbildlich. Anstatt sie neu zu kaufen habe ich meinen Eltern den Keller ausgeräumt (irgendwie sammelt sich deko immer im Laufe der Zeit an, auch wenn man nichts neues kauft) und ich benutze auch immer schön die selbe statt neu zu kaufen. Meine Mama auch schon seit über zwanzig Jahren. Mein Ficus dient dann als Osterstrauch im Zimmer, er lässt sich auch Weihnachten immer gut dekorieren.  |
Kommentar von: | 15.03.2016 um 19:00 (UTC) |  zerowaste Offline | Liebe Dorothea,
Wir finden es ganz toll, was du alles umsetzt!! Mach weiter so! Freut uns, wenn wir dich noch auf eine Idee gebracht haben!
Herzliche Grüße von Daniel und Stefanie |
Kommentar von chrissi, 07.04.2016 um 21:52 (UTC): Auf der Kirmes, Krämermärkten, Volksfesten, usw. kann man immer wieder seine Vorräte an losen Süßis auffüllen, da kann man auch nach "Bruch" fragen(bei den Waffeln z.B.), im unverpackt Laden in Schwäbisch Gmünd Und bei einigen Tipps der zero waste Bloggerin Shia (auf Wasteland rebel blog) gibts teilweise sogar vegane Süßis lose zu kaufen.
Ansonsten habe ich einfach super geniale Cookise gebacken und in Metalldosen verschenkt (innerhalb der Familie kann ich die nach Ostern wieder für den Haushalt verwenden).
Grüße Chrissi |
Kommentar von chrissi, 07.04.2016 um 22:01 (UTC): Ach, und ich hab mir dieses Jahr ein Osterei selber geschenkt: auf dem Flohmarkt fand ich am Karsamstag ein wunderschönes altes Stopfei aus Holz, was ich mir schon lange gewünscht hatte!! |
Kommentar von: | 08.04.2016 um 06:48 (UTC) |  zerowaste Offline | Hi Chrissi,
Bei uns in der Gegend sind die Süßigkeiten auf diversen Märkten extrem teuer und dazu auch noch konventionell, also eher Wucher, als etwas Besonderes. Leider. Wenn du supergeniale Cookies schreibst, dann bekomme ich gleich Appetit - mein zweiter Name ist nämlich " Keksmonster". Soetwas finde ich super als Ostergeschenk! Dein Holzstopfei klingt toll! Soetwas habe ich leider noch nie am Flohmarkt gesehen!
Herzliche Grüße
Steffi  |
Kommentar von Chrissi, 08.04.2016 um 15:01 (UTC): Hallo Steffi, ja der Verkäufer hatte mindestens drei wunderschöne alte Holzeier davon, hätte ich das gewußt...!
Ja, klar die Süßis sind schon happig, aber ich kauf eh immer nur ein "Mitbringserle", bzw. meinem 19 Jährigen hab ich zu Ostern sein Kaffee-to-go- NICHT-Wegwerfbecher mit Schoki gefüllt .(hab ihn nämlich jetzt schon zweimal "geblitzt", weil er wegen verpasstem Bus hier beim Bäcker sich Kaffee im Becher gekauft hat. (Klar, er ist erwachsen, aber manchmal hilf halt der Wink mit dem Zaunpfahl))
Er hat sich gefreut: Becher aus kompostierbarem Material, nur die Manschette und der Deckel sind aus Silikon- nettes Ostergeschenk für die Großen! |
Kommentar von Ina, 05.10.2018 um 10:39 (UTC): Bei uns gab es noch nie Osterkörbe und Ostergras. Wir haben schon als Kinder immer im Garten unter dem Balkon ( geschützt vor Regen) Osternester aus Moos gebaut. Die kamen im Anschluß auf den Kompost. So wird das jetzt mit den Kindern auch noch gemacht. Sie freuen sich sehr auf das Moos sammeln und zurecht legen im Garten der der Großeltern. Gefärbte Eier sowie Dinge die Nass werden können werden zusätzlich im ganzen Garten verteilt. |
Kommentar von: | 08.10.2018 um 09:41 (UTC) |  zerowaste Offline | Hallo liebe Ina,
erstmal danke, dass Du in letzter Zeit so viel kommentiert hast! Das hat mich sehr gefreut zu lesen! Was ich am Bauen der Nester noch so schön finde, ist, dass es ein Ritual ist, dass die Vorfreude auf Ostern noch verstärkt wird und eben auch Gemeinsamkeit schafft. Das ist eben bei den gekauften Sachen nicht so. Finde ich sehr schön!
Liebe Grüße
Stefanie |
Kommentar von Jungemutti, 07.02.2019 um 14:54 (UTC): Habt ihr Tips wie wir Verwandten und Freunden mitteilen können uns möglichst ohne Müll Geschenke für unser Kind zu machen? Sie sind alle schon fast Beleidigt weil wir keine plastikspielsachen, elektronische kinderspielsachen und nur Klamotten aus Naturfasern möglichst gebraucht und bio möchten. Wir haben nun mit zero Wast angefangen naja überall gelingt es noch nicht ganz... aber ich hab schon den horror vor dem Kindergeburtstag und Ostern... Wie habt ihr zb die Großeltern mit ins Boot geholt? unseren noch neueren nachhaltigen Lebensstil halten manche nahen Familienmitglieder noch für unsinnig, übertrieben, nutzlos, kompliziert, usw. |
Kommentar von: | 07.02.2019 um 16:07 (UTC) |  zerowaste Offline | Hallo ,
das ist keine einfache Frage! Und ich kann dich sehr gut verstehen. Das Thema ist einen Artikel wert, weil es echt umfangreich ist. Es gibt ein paar Strategien, die funktionieren können, aber wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass sich manche an gar nichts halten. Nach dem Motto: Milchallergie? Macht nichts, schenken wir eine Vollmilchschokolade. Das vorweggesagt. Aber manchen, denen es zu kompliziert wird mit dem Schenken, weil sie nicht im Thema sind und sich damit nicht auseinandersetzen wollen, sind froh über eine kleine Wunschliste mit eventueller Bezugsquelle. Oder man besorgt etwas und alle können sich beteiligen. Der Rest kommt aufs Konto oder ins Sparschwein. Es bleibt nichts über, als immer wieder zu erklären, warum man so lebt. Die Argumente hat man ja. Manche verstehen es, manche akzeptieren, wenige halten sich nicht daran. Halten sie sich nicht daran, kann man nur immer wieder das Gespräch suchen und muss zur Not deutlich Grenzen setzen. Ein Geschenk soll ja von Herzen kommen, den Beschenkten erfreuen und hat man ins Schwarze getroffen, hat man selbst Freude. Das ist ja eigentlich das System vom Schenken. Das kann man solchen Leuten auch deutlich machen. Es geht ja nicht nur darum, dass man hauptsache etwas geschenkt hat. Wenn man das Gefühl hat, dass das dahinterstecken könnte, würde ich vorschlagen, sich gegenseitig nur Zeit und nichts Materielles zu schenken. Was oft zudem noch hilft: Das volle Kinderzimmer zu zeigen.
Hilft Dir das etwas weiter? Würde mich interessieren, wie du weiter verfahren bist. Gerne auch per Mail oder über Kontakt, denn das ist auch immer wieder bei uns ein Thema. Leider....
Herzliche Grüße
Stefanie
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Kommentar von Kata, 08.04.2019 um 08:28 (UTC): Hallo,
ich mache zu Ostern die Schokoladenhasen selber in alten Pralinenformen, wenn Ihr Glück habt, findet Ihr sogar welche in Hasenform (notfalls gibt es sie aus Silikon- die sind wenigsten wiederverwendbar, wenn auch ansonsten eigentlich indiskutabel) |
Kommentar von: | 09.04.2019 um 06:20 (UTC) |  zerowaste Offline | Hallo Kata,
die Idee mit den Formen gefällt mir gerade total gut. Zufälligerweise bin ich auch vorhin auf einen Blogpost gestoßen, da haben die in solchen Formen auch wetterfeste Osterdeko aus Beton gegossen, die man immer wieder verwenden kann. Es scheint also noch solche Formen irgendwo zu geben. Danke für den Tipp! Da muss ich mal die Augen offen halten!
Liebe Grüße
Stefanie |
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