Gemüseabschnitte
17.7. 2016 Zero Waste Haushaltstipp Gemüseabfälle verwerten
- oder wie man sich Biogemüse ohne Verpackung leichter leisten kann -
Viele Gemüseabfälle landen ungenutzt auf dem Kompost, in der Biogasanlage oder schlechtesten Falls im Hausmüll. Das ist aber bares Geld, das man zum Fenster hinauswirft. Und dieses Geld könnte man in unverpacktes und gutes Biogemüse und damit in eine nachhaltige Landwirtschaft investieren, die auf Pestizide verzichtet und in Kreisläufen arbeitet ohne die Umwelt auszubeuten.
Es haben uns viele angeschrieben und nach praktischen Tipps gefragt, wie wir das zum Beispiel unter der Woche umsetzen. Hier kommt heute ein kleiner Einblick, von dem wir hoffen, dass er Euch weiterhilft:
Der Opa hat uns von einem bio-dynamisch bewirtschafteten Hof Gemüse mitgebracht. Aktuell haben sie viel Bohnen, Zucchini, Blumenkohl, Karotten, Pastinaken oder Brokkoli.
Hier bekommt man auch Gemüse zweiter Wahl, das viele Kunden nicht kaufen würden, weil beispielsweise die Kartoffel in Herzform ist und dadurch schwer zu schälen. Das ist dann günstiger, genauso, wie überreifes Gemüse, das am gleichen Tag noch verwertet werden muss. Viele Kunden wollen bzw. können es am gleichen Tag nicht mehr essen.
Wir haben also Bio-Blumenkohl, grüne Bohnen und Brokkoli bekommen, was alles möglichst bald verwertet werden musste und teilweise deshalb auch sehr günstig.
So haben wir, das, was in den nächsten beiden Tag auch im Kühlschrank verderben würde kleingeschnitten und eingefroren. Je nach Produkt frieren wir im Glas oder in Stofftaschen ein.
Theoretisch ist das auch in Papier möglich, wenn das Gemüse nicht zu feucht ist, sonst klebt Verpackung und Produkt zusammen und man bekommt es nicht mehr portionsweise heraus ohne die Verpackung zu zerstören. Hat man nur eine Papiertüte zur Hand, kann man einen Trick anwenden: Alles auf einem Teller einfrieren und dann in die Papiertüte geben. Das kann sich übrigens auch bei anderen saftigen Dingen, wie Obst und Beeren anbieten, wenn man es portionsweise entnehmen will. Ansonsten hat man oft einen ganzen Klumpen und bekommt den schlecht aus dem Glas.
Aber zurück zum Gemüse.
Beim Brokkoli und beim Blumenkohl ist übrigens auch der Strunk essbar.
Findet man das optisch nicht so toll, kann man daraus auch eine leckere Brokkoli-Creme-Suppe machen oder sehr klein geschnitten in die Gemüsepfanne geben. Auch als Bestandteil eines Gemüsefonds machen sich die Abfälle gut. Diese „Abfälle“ frieren wir ein bis mehr zusammenkommt.
Das machen wir auch so, wenn wir nicht nur auf Vorrat einfrieren, sondern auch beim Kochen.
Es kommt ja nicht immer genug Gemüseabfall zusammen, so dass es sich für uns fünf lohnt eine Suppe, einen Fond etc daraus zu machen. Auch lässt es die Zeit manchmal nicht zu. Also ab in den die Gefriertruhe zu den Essensresten statt in den Bioabfall. Denn da kann es immer noch hin.
So zum Beispiel sahen heute die Gemüseabfälle aus und die sind nun eingefroren.
Morgen kommt von den grünen Bohnen auch noch die Enden und „Fäden“ mit dazu und die Schalen von den (gewaschenen) Kartoffeln, denn die verschmähen unsere Kinder.
Wenn genügend zusammen gekommen und Zeit ist, dann bedecken wir das Gemüse gut einen Zentimeter mit Wasser, geben noch Gewürze und Kräuter dazu (Liebstöckel ist ein Muss in einer Suppe ) oder auch mal nicht und kochen das Ganze im Schnellkochtopf aus. Der Schnellkochtopf ist sehr energie- und zeitsparend. Hinterher salzen wir oder sogar erst bei Verwendung. Das Ganze kann man dann in Flaschen oder Gläser abfüllen. Das ist im Kühlschrank für ca. 6 Wochen haltbar. Oder man friert oder kocht es ein. Einfrieren von Flüssigkeiten geht übrigens auch in Gläsern, wenn man vorher die Flüssigkeit abkühlen lässt und die Gläser nur zu ¾ füllt. Dazu eignen sich z.B. Marmeladen- oder Gurkengläser, die so wiederverwendet werden (Reusing - eine Säule von Zero Waste).
Und manches (nicht alles) von diesem Gekochten, kann man wiederum weiterverwenden z.B. die Strunks von Brokkoli, Blumenkohl, die Schalen von Karotten und Pastinaken etc.
z.B. in püriert in einem Gemüseburger mit Linsen, Kartoffeln, etwas Mehl und Gewürzen
Und hier mal eine kleine Auflistung von Gemüseabfällen, die man, wenn man sie nicht isst, als Basis für Suppen, Fond, etc. hernehmen kann:
Abschnitte und saubere Schalen von
Spargel, Zwiebeln, Karotten, Kartoffeln, Pastinaken, Petersilienwurzel, Kohlrabi, Gurken und Zucchini, Knoblauch, Artischocken, Süßkartoffeln, grüne Bohnen, Sellerie, Fenchel
weiches Kerngehäuse von Zucchini und Kürbis (Kürbiskerne extra anrösten)
Grün von Zwiebeln, Knoblauch, Karotten, Kohlrabi, Sellerie, Fenchel
Die Liste ist nicht vollständig. Schreibt gerne unten in die Kommentare, was noch dazu muss!
Generell kann man sich Geld sparen, wenn man sich an Folgende Punkte hält:
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Saisonal und regional einkaufen
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Überreifes gibt es oft billiger
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Nur das, was man braucht (Tipps zur Einkaufsplanung findet Ihr hier)
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auch zweite Wahl (nur weil die Optik nicht der Norm entspricht, ist es trotzdem lecker)
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aus Schnittresten Suppe oder Fond machen,
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Gemüse und die Schnittreste davon, was nicht in Kürze verwertet werden kann, einfrieren
Viele weitere praktische Tipps zur Verwertung findet ihr unter unserer Rubrik Resteverwertung.
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