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Fruchtleder

Ich habe Leder gemacht - vegan und essbar - allerdings nicht tragbar.
Dafür lecker.
Ich habe Euch ja hier schon erzählt, dass ich vorhatte Apfelleder als gesunde Alternative zu Gummibärchen zu machen und zwar im selbstgebauten Solarkocher. Und das hat auch geklappt.
Es schmeckt gut und klappt nicht nur mit Äpfen, sondern auch mit Birnen oder Zwetschgen oder anderen Früchten und ist eigentlich sehr einfach. Zudem eine prima regionale Alternative zu Gummibärchen (Carnaubawachs als Überzug bei Gummibärchen) und im Sommer und Herbst auch eine schöne Lebensmittelverwertung. Gerade dieses Jahr wurden uns ja die Äpfel und Zwetschgen hinterhergeworfen.


Und das Ganze geht ganz einfach:


1. Äpfel schälen und Kerngehäuse entfernen.

2. Fein pürieren.

3. Trocknen

Zum Trocknen streicht ihr das Mus einfach ca. einen halben Zentimeter dick auf ein kompostierbares oder wiederverwendbares Backpapier. Dann lasst Ihr es so lange trocknen bis es tatsächlich lederartige Konsistenz hat.
Das dauert zwischen 8 und 10 Stunden. Je nach Sorte und Saftgehalt.
Weil ich keinen Dörrautomaten habe und mir das im Ofen zu viel Energie, die verbraucht wird, ist, mache ich das im Solarkocher. Die Anleitung und alles weitere findet Ihr hier.
Ist es fertig zieht Ihr das Leder einfach vom Backpapier ab und macht kleine Stücken daraus oder schneidet es in Streifen und rollt es z.B. auf. Wir lagern das ganze in unseren Gläsern, mit denen wir auch Einkaufen, Vorrat halten, einfrieren oder einmachen.

Tipps:

1. Wer ein süßer Finger ist, der kann sich übrigens auch zum Mus noch Zucker geben. Bitte bedenkt aber, dass durch das Trocknen der Fruchtgehalt steigt und es süßer wird. Habt Ihr aber eh süße Äpfel schmeckt es meiner Meinung auch so gut und ist mal ein leckerer Snack zwischendurch.

2. Ihr könnt das beliebig auch mit Erdbeeren, Kirschen oder Zwetschgen machen. Natürlich müsst Ihr die Kerne entfernen, die Schale ist nicht immer notwendig. Bei Kirschen oder Zwetschgen hat sie der Mixer so klein püriert, dass sie nicht stören. Bei Äpfeln dagegen teilweise schon.

3. Lebesnmittelverwertung: Die Schalen der Äpfel und die Kerngehäuse könnt Ihr weiterverwerten und daraus Essig machen. Das geht sehr Einfach. Ihr braucht nur noch Wasser, ein Glas und ein Tuch zum Abdecken und etwas Zeit. Eine genaue Schritt für Schritt Anleitung findet Ihr hier: Anleitung Essig herstellen

4. Ihr könnt auch im Backofen trocknen, wenn Ihr das gerne nachmachen wollt. Stellt den Ofen auf 80 Grad und öffnet alle 10 Minuten die Ofentür, damit die Feuchtigkeit raus kann. Wem das zu aufwenig ist, der packt einfach einen Kochlöffel zwischen die Ofentür. Ich fand allerdings, dass es dann besser ist, die Gradzahl auf 90 bzw. 100 Grad zu erhöhen - zumindest bei meinem Ofen, nicht jeder hält ja ganz genau die Temperatur.

Viel Spaß beim Ledermachen


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Solarkocher/ Solarbox
-  selbstgebaut und praktisch -

Wir haben unseren Solarkocher für einen Appel und ein Ei selbst gebaut vorallem im Vergleich zu den gekauften Exemplaren.
War nicht mal so schwer!
Seitdem ist er dauernd in Gebrauch! Wir haben richtig Freude damit!
Wir kochen ein und trocknen damit.
Und das Ganze ohne Strom!
Hier findet Ihr einen Erfahungsbericht, natürlich die Anleitung zum Selbstbau, was bisher gut geklappt hat und worauf man achten sollte:
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Kommentare zu dieser Seite:
Kommentar von Franzi, 19.10.2018 um 15:44 (UTC):
Hallo!
Ich habe das Leder ausprobiert. Dabei habe ich weder Ofen noch Solarkocher benutzt. Und ich kann sagen, dass es so nichts wurde
Also an der Luft trocken funktioniert leider nicht wirklich!
Als Hinweis.

Kommentar von:29.10.2018 um 13:00 (UTC)
zerowaste
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Hallo Franzi,
oh, das ist leider klar, dass das nicht klappt. Da ist sehr viel Feuchtigkeit drin! Ich werde das auch in den Text noch mal mit einfügen, dass das nur mit Solarbox, Ofen oder Dörrgerät gerät geht, aber nicht an der Luft. Danke für den Hinweis! Ich werde das bei der nächsten Überarbeitung in den Text miteinfließen lassen! Es ist ja nicht abwegig! Schließlich kann man ja auch Apfelringe an der Luft trocknen, aber diese Musmasse ist wirklich so feucht, dass das eher schimmelt als trocknet an der Luft. Außer man hat ein paar Tage 35 Grad im Sommer und stellt es auf ein schwarzes Blech für zwei, drei Tage. So habe ich auch mal Tomaten gedörrt in der Sonne. Da muss es aber sehr heiß sein.
Liebe Grüße
Stefanie

Kommentar von Kaddy, 26.11.2018 um 20:09 (UTC):
Das Leder ist leider nix geworden..das Apfel kann man noch essen, aber mer als Chips..Die Himbeeren und Beerenmischung muss ich leider entsorgen, komplett schwarz. Alle zerbrechen sehr leicht.. -.- war offenbar zu dünn oder zu warm oder zu lang.. 80°C bei Umluft, 5 stunden. ca 1,5cm dick. Werde das mit morgen nochmal mit mehr Äpfeln testen.

Kommentar von:28.11.2018 um 10:51 (UTC)
zerowaste
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Hallo Kaddy,
Je nach Alter des Ofens soll es vorkommen, dass sie weniger oder stärker heizen. Das kann ein Punkt sein, woran es lag, bzw. der Fruchtsaftgehalt deiner Äpfel. Die Dicke deines Belages und die Gradzahl sollte eigentlich passen. Wenn Dein Ofen also stärker heizen sollte oder die Äpfel relativ wenig Fruchtsaft haben. z.B. mürbe Lageräpfel, dann kannst Du die Dörrzeit auch deutlich verringern. Lieber zwischendrin einmal mehr schauen nachschauen, wie weit es ist.
Ich hoffe, es klappt das nächste Mal und du kannst sie genießen! :-)
Herzliche Grüße sendet Dir Stefanie

Kommentar von Emilia, 24.03.2019 um 21:56 (UTC):
Fruchtleder kann man durchaus an der Luft machen (q.e.d.), aber deutsche Temperaturen reichen im Herbst nicht mehr. Im Sommer sollte das klappen, dauert aber doch zwei bis drei Tage. Abends gehören die Bleche dann ins Haus. Ich mache es gerne aus Feigen und Aprikosen, schneide es in schmale Streifen, rolle sie auf und gebe sie wir kleine Bonbons in Gläschen.
Herzliche Grüße



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