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Alles Abfall?

- und ein paar Gedanken zu Zero Waste zum Ende des Jahres;-) -


22.12.2017 Das Ganze hier auf dem Bild hätte ein Bioladen weggeschmissen. Es wäre im Abfall gelandet und noch viel mehr. Das waren Kisten voll Gemüse und gerade abgelaufener Waren wie Kekse, Riegel oder Joghurt.
Wir haben die Waren nun über Foodsharing bei einem Lebenmittelretter bekommen, der "den Abfall" dann weiterverteilt. Kostenlos. Wäre ja eh Müll. Dabei hatten die Äpfel nur eine kleine Schadstelle. Ein paar Tomaten waren dabei, die dunkle Stellen hatten. Die wurden gleich aussortiert und kompostiert. Der Rest landete bei mehreren Leuten auf dem Teller, so auch bei uns und bereichert unser Weihnachtsfest.
Salat, Pak Choi, Paprika, Tomaten, rote Beete, Kohlrüben, Rettich, Radieschen, Äpfel etc.
Klar, sind bei der Lebensmittelrettung wie bei Foodsharing die Sachen oft auch verpackt. In diesem Fall war das Gemüse zwar lose, aber das ist ja nicht immer so. Bei unserem Fairteiler ist das meiste Gemüse und Obst und zwar unverpackt. Aber falls jemand gerne Joghurt, Kekse etc.bekommt und nehmen will, dann hat man ja auch Verpackung dabei.
Ist das dann noch Zero Waste? Ja, schon. Es geht eben nicht ausschließlich um Verpackung. Zero Waste ist nicht nur verpackungsfrei einkaufen und Plastik vermeiden. Diese Lebensmittel wurden produziert und zusätzlich verpackt. Wir werfen in diesem Fall nicht nur Verpackung weg, sondern auch das Lebensmittel. Dafür brauchten wir ordentlich Energie, um das herzustellen (denkt mal an beheizte Treibhäuser, Plastikplanen beim Anbau, Transportwege etc.) und das eigentlich umsonst. Denn wir haben es ja dann für die Tonne produziert. Das ist Müll, an dem jeder Mensch einen Anteil hat, ob er das nun will oder nicht. Den sieht man zwar nicht in der Mülltonne, denn das müssen ja die Geschäfte entsorgen, aber er ist da.
Und so komme ich mal wieder zu dem Thema, dass es bei Zero Waste nicht darauf ankommt, wieviel Müll man am Ende des Jahres in der Mülltonne oder im Müllglas hat und wieviel Recyclingmüll man vorweisen kann. Das ist zwar mal gut, um eine Hausnummer zu haben, wie wenig es im Vergleich zum Ottonormalverbraucher ist oder wie wenig es ohne große Einschränkungen sein kann. Den versteckten Müllrucksack, den viele Produkte tragen, zeigt es aber nicht - denn den kann man schlecht berechnen oder herzeigen.
Was ich damit sagen will: Zero Waste ist nicht nur schwarz oder weiß. Es gibt viele Ansatzformen davon. Und es gibt viele Wege dahin. Es ist kein Wettkampf, wer als erstes am Ziel ist oder wer es am besten schafft, Müll zu vermeiden.
Das Einzige, was zählt, ist, dass man sich auf den Weg macht und zwar im eigenen Tempo, wie es die Lebensumstände zulassen. Es ist Quatsch sich zu überfordern, um dann aufzugeben.
Und jeder einzelne kann etwas erreichen.
 

Was soll ein einzelner schon ausrichten?

..fragten 80 Millionen Deutsche, Millionen von Österreichern, Schweizern.....


In der Summe eine ganze Menge. Jeder Schritt zählt! Das sind doch mal gute Aussichten!
In diesem Sinne:

Frohe Weihnachten oder falls Ihr es nicht feiert, einfach eine schöne Zeit!
Einen guten Rutsch ins neue Jahr und wenn Ihr wollt, treffen wir uns hier im neuen Jahr wieder mit Ideen, wie man Abfall vermeiden kann. Wir würden uns freuen!
Viel Erfolg weiterhin wünschen wir Euch allen bei der Mülldiät!


vielleicht auch interessant:
Hier geht es auch noch mal um den versteckten Müllrucksack:
Die Pommesfrage - lohnt es sich Pommes selbst zu machen?
Die Energiebilanz von stark verarbeiteten Lebensmittel, wie TK-Pommes, ist sehr krass. Vergleichbar mit Fleisch. Nicht nur wegen der Verpackung. weiterlesen

und das passt auch noch zu Weihnachten:
Geschenkverpackungen
- wiederverwendbar und wiederverwendet -
Ideen - nicht nur zu Weihnachten-, wie man bei der Geschenkverpackung Müll einsparen kann. Und zwar ganz einfach. Viele Ideen mit Bildern und Anleitungen, die nicht teuer sein müssen und trotzdem schön sind.

Und wenn Ihr nicht wisst, wie und wo Ihr anfangen sollt:
Zero Waste Starthilfe
Hier erfahrt ihr, wie man
- günstig Zero Waste und plastikfrei starten kann, außerdem:
- Plastikfasten in zwei Schritten
- Tipps für den Alltag
- Tipps zum Papiersparen u.v.m




Kommentare zu dieser Seite:
Kommentar von Maria Widerstand, 23.12.2017 um 15:10 (UTC):
Ich liebe Deinen Beitrag! Du triffst es so ganz genau auf den Punkt!

Schon seit 4 Jahren setze ich mich nun gegen die Lebensmittelverschwendung ein und rette Lebensmittel aus und vor dem Müll. Viele Tonnen noch genießbare Lebensmittel konnten gerettet werden.

Erst gestern wurde ich spontan angerufen, weil ein Lokal geschlossen hat und konnte eine ganze Autoladung voll (insgesamt 7 Kisten!) Lebensmittel retten, die sonst weg geworfen worden wären.

Das ist so eine sinnvolle Tätigkeit und sie erfüllt mich wirklich mit Freude!

Ich wünsche Dir ein wunderschönes Weihnachtsfest!

lg
Maria

Kommentar von:23.12.2017 um 17:35 (UTC)
zerowaste
zerowaste
Offline

Hallo liebe Maria,
vielen Dank für Deine lieben Worte! Ich finde es toll, dass Du Dich da so einsetzt und das auch schon so lange!! Zero Waste hat so viele Facetten! Das wollte ich mit diesem Beitrag einfach mal zeigen. Es gibt so viele Ansatzmöglichkeiten! :-)
Ein frohes und zufriedenes Weihnachtsfest Dir und Deinen Lieben, liebe Maria!
Stefanie

Kommentar von stefanie, 05.04.2018 um 11:09 (UTC):
Gerade genau mein Thema. Seit zwei Jahren leben wir zero waste und haben jetzt foodsharing fuer uns entdeckt. Dadurch wird leider unser plastik und verpackungsmuell etwas mehr, dafür werden aber keine Lebensmittel verschwendet. Bei meinen Einkäufen achte weiterhin auf plastikfrei oder unverpackt. Aber es wäre ja wirklich schlimm, wenn die lebensmittel dann auch noch mit verpackung im Müll landen. Und es ist echt toll, was wir alles aus diesen geretten Sachen zaubern können. Meine Kinder(19,17 und 15) sind ganz begeistert. Und natürlich erschrocken über die Mengen, die weggeschmissen werden sollten. Aber am meisten freut mich, das wir dank zero waste ein neues Konsumdenken haben. Weniger ist oft mehr... Gruss aus dem Norden

Kommentar von Fussel, 13.04.2018 um 10:57 (UTC):
Die Biomärkte bei mir in der Gegend verkaufen Produkte kurz vor dem Ablauf billiger und an der Kasse gibt's eine Kiste mit "angeditschtem" Obst und Gemüse. Das wird auch (deutlich) billiger verkauft und das Angebot wird recht gern genutzt. Solche Exzesse, dass Bioläden kistenweise gute Sachen wegwerfen, sehe ich hier nicht. Ich glaube, die müssen auch recht knapp kalkulieren, weil den Leuten das Geld nicht ganz so locker sitzt wie z.B. in Bayern.

Kommentar von:13.04.2018 um 11:57 (UTC)
zerowaste
zerowaste
Offline

Hallo Fussel,
ich finde es sehr gut, wenn Supermärkte die Sachen günstiger hergeben. Das sieht man bei uns meist nur bei Milchprodukten. Gemüse ist da eher mau. Ganz selten sehe ich das bei Bananen im Bioladen. Zweite Wahl Gemüse wie Tomaten für Suppen bekomme ich ab Hof, wenn ich vorher anrufe. Ansonsten ist das eher weniger hier der Fall. Es kann schon sein, dass das so ist, weil den Leuten hier das Geld zu locker sitzt oder es ist die Einstellung. Manche wollen solches Gemüse nicht mal geschenkt haben. Auch bei Klamotten ist das so. Neuerdings wurde ich gefragt, ob ich mir was aus den aussortierten Klamotten einer Bekannten aussuchen möchte. Sie wollte es den Rest im Inet anbieten und hat sich erst nicht getraut, mich zu fragen. Aber als sie auf dem Blog las. dass das völlig in Ordnung geht bei mir, hat sie sich getraut. Offensichtlich sind manche Sachen ein Tabu und könnten als Fauxpax angesehen werden, second hand, zweite Wahl etc. Schade eigentlich. Ich fände es schön, wenn sich das ändern würde. Denn das ist Wertschätzung des Produkts.
Liebe Grüße Stefanie



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