top of page

Frag doch mal nach Ideen - Zero Waste geht leichter mit einem gutem Netzwerk

- Werde zum Dealer - Deale mit Fertigkeiten!

Altes Torfwerk. Eine Schiene führt in eine alte Hütte. Im Vodergrund ist eine Weiche zu sehen, auf der unser Zero Waste Logo eingefügt ist. Das ist eine Null mit einem Balken durch, was wie durchgestrichen aussieht. Auf dem Balken steht Waste. Die grüne Null steht für Zero im Wort "Zero Waste" natürlich.

Das Umfeld hilft bei Zero Waste - das ist eine Sache die ich seit dem "Zero Waste Familie"- Projekt am hilfreichsten fand. Man steht nicht alleine da und man kann auch einfach mal die Freunde, Bekannte oder Familie fragen, was sie machen würden oder sogar tun. Da kommen viele Ideen heraus. Meine Oma sagte früher immer: "Siggst, ma muas nua mid de Leid ren!" (Siehst Du, man muss nur mit den Leuten reden). Auch im Fall von Zero Waste hat meine Oma recht: Als ich damals gefragt wurde, was es Neues gibt, erzählte ich 2014, dass wir das Müllvermeidungs - Projekt gestartet hätten. Die meisten fragten nach, was das ist und ob es klappt. Als ich beschrieben habe, wo Probleme sind, kamen doch einige gute Ideen zusammen.

Hier ein paar Beispiele: Essensreste waren ein Problem. Vier Personen, später dann fünf und darunter Kleinkindern, essen doch unterschiedlich viel. Sie haben verschiedene Vorlieben und Abneigungen. Trotz kreativer Essensverwertung blieben wir auf kleinen Mengen Resten sitzen.

Da half uns unser Umfeld. Fragt mal nach deren liebsten Resterezepten! Da kommt einiges zusammen. Natürlich hilft zur Not auch das Internet. Übrigens tausche ich gerne solche Rezepte mit anderen aus. Grund: Das motiviert!

Manchmal kam ich mir deshalb ehrlich gesagt, wie eine Tante aus einem alten schwarz-weiß Film beim Kaffeeklatsch und Rezepte austauschen vor. Dabei merkte ich allerdings, dass es viele Tante und mindestens genauso viele Onkel gibt! I

Mein Mann hatte auf Anfrage in seiner Arbeit deshalb eine Kochkurs mit Schwerpunkt Resteverwertung gegeben. Die Kollegen und Kolleginnen waren damals begeistert und meinten, dass dies eines der hilfreichsten Kurse war. Klar, das hatte Mehrwert für zu Hause: Geldsparen, Müllsparen, einfach gemacht und am wichtigsten: lecker essen.

Noch ein Beispiel, wo Austausch half:

Anfangs landeten viele Essensreste auf dem Kompost. Das ist nach bald 10 Jahren Zero Waste deutlich besser geworden. Aber der war sehr langsam! Wir hatten ihn neu aufgestellt. Lieber wäre uns damals ein Wurmkompost gewesen. Die Würmer hätte ich kaufen müssen. Es kam aber so: Ich erzählte meinem Vater davon. Der hat einen lebendigen Kompost mit sehr vielen Würmer. Die vermehren sich ja. Er schenkte mir also einen Eimer Erde mit Würmern, die ich auf den Kompost tat. Seitdem geht dort die Post ab! Noch ein Beispiel: Der Öli

Öliges soll nicht auf den Kompost. Ich glaube mittlerweile zwar, dass gewisse Mengen Öl nichts ausmachen, wenn der Kompost groß genug ist, aber es gibt eine bessere Alternative. Wieder ein Hinweis von meinem Papa: der ortsansässige Baumarkt nimmt Öle aller Art an. Das wird als Zündstoff bei Verbrennungen verwendet. Öle aller Art heißt nicht nur Motoröl, sondern auch ranziges Speiseöl oder bei Knochensuppe das abgeschöpfte Fett. Man bekommt dort einen Plastikeimer, den "Öli" . Ja, der ist aus Plastik, aber es muss ja auch dicht sein. Den befüllt man und wenn er voll ist, tauscht man ihn beim Wertstoffhof gegen einen neuen Eimer. Kostenlos.

Was wir auch gemacht haben, ist, dass wir mit Bekannten und Verwandten getauscht und weitergegeben haben. Klar, Kinderklamotten, aber auch einmal Bücher. Teilweise

Meine grüne Wand aus Salaten im Winter

machen das die Kinder auch selbständig. Da werden Adventskalenderbücher vom letzten Jahr mit den Cousins ausgetauscht, das Laufrad, das Skateboard oder der Dino an den Freundeskreis verliehen. Typisch sind bei uns auch Brettspiele (auch für Erwachsene) oder mein Buch über Wintersalate. Das ist die wenigste Zeit bei mir. Von den Wintersalaten gebe ich auch immer Samen weiter. Mittlerweile haben deshalb mindestens einmal im Jahr in Kooperation mit dem Reparatur-Café eine Saatguttauschbörse ins Leben gerufen. (Lest mal über meine grüne Wand im Winter auf dem Balkon).

Aber auch der Hochdruckreiniger und die Küchenmaschine stehen auf der Liste.

Auch wir haben uns Sachen ausgeliehen: spezielle Werkzeuge oder eine Zange, mit der man Druckknöpfe in den Stoff pressen kann.

Meine Freundin zeigte mir, wie man eine unsichtbare Naht macht, um Löcher z.B. in einem Stofftier zu flicken. Die andere Bekannte gab mir erst letztens wieder den Tipp, wo ich Käse offen bekommen kann. Das ist seit neuestem nämlich schwierig, weil der Käse schon vorher abgepackt wird, um Personal zu sparen. Dadurch ist die Theke nicht mehr regelmäßig besetzt ist und man muss verpackt und die vorgegebenen Mengen kaufen. Schreibt gerne in die Kommentare, ob das nur gerade in meiner Region ein Problem ist oder bei euch auch!

Ich sage auf meinen Vorträgen auch immer:

Dealt! Natürlich nicht mir Drogen! Dealt mit euren Fertigkeiten!

Du kannst den Reißverschluss reparieren oder einen neuen Einziehen? Goldwert! Jemand anderes kennt sich mit Problemen am PC oder Smartphone aus oder unterstützt bei der Steuererklärung. Die anderen übernehmen gerne mal für zwei Stunden die Kinder, während im Gegenzug man die Einkäufe dafür für diesen Jemand mitnimmt, einen Kuchen backt oder "Unkraut" jätet. Da könnt ihr selbst kreativ werden!

Vielleicht ist eine Gruppe am Handy dafür auch passend oder ein Nachbarschaftsring, wenn man nicht so viele Kontakte hat.

Es ist auf jeden Fall einfacher mit einem guten Netzwerk Zero Waste zu leben. Das zeigt eigentlich, dass ein Miteinander unsere größte Stärke ist, etwas zu bewirken. Wenn wir also die Weichen Richtung auf Kreislaufwirtschaft, Umweltschutz und Nachhaltigkeit, also Zero Waste, setzen wollen - dann am besten gemeinsam!

Wo helfen Euch Kontakte bei Zero Waste? Oder wo konntet ihr am meisten helfen?

bottom of page