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Zero Waste Geschenke

Verschenke keinen Müll! Vom Geschenk bis zu Verpackung

2014 Erst vor kurzem als unsere Tochter und die Mama ein Jahr älter wurden, mussten wir uns mit dem Thema auseinandersetzen und da demnächst Weihnachten vor der Tür steht, wieder: Geschenke. Es ist ja generell schon nicht einfach das passende Geschenk für jemanden zu finden. Dabei aber keinen Müll zu produzieren erschwert das Thema – beim Kauf und beim Verpacken. Wir versuchten im Rahmen unseres Zero Waste Projekts möglichst wenig Verpackung mitzukaufen.

Update 2022: Und versuchen das auch jetzt noch. Warum? Viele Verpackungen sind nicht recycelbar oder werden einfach nicht immer recycelt, weil es zu aufwendig und kostenintensiv ist. Sie werden also zu Müll. Wir versuchten also diese Verpackungen gar nicht erst zu kaufen, im Notfall recycelbare Materialen und noch lieber mit unseren eigenen wiederverwendbaren Verpackungen wie Taschen, Körbe oder Gläser - also privater Mehrweg. Sollen wir also die Geschenke einpacken, wenn wir schon versuchen, Produkte unverpackt zu kaufen? Passt das zusammen? Aber man muss Geschenke doch einpacken, oder? Fragt doch mal im Bekanntenkreis herum, wie die Leute es finden, ein Geschenk einfach so in die Hand gedrückt zu bekommen! Oder vielleicht geht es ja sogar Euch so: Manche finden es nicht schön, auf diese Weise etwas geschenkt zu bekommen. Es sei plump. lieblos oder die ganze Spannung und Überraschung weg! - hörten wir. Und das erst bei Kindern! Wenn unter dem Weihnachtsbaum die Geschenke offensichtlich liegen würden, sei die ganze Stimmung dahin. Ist also beim Weihnachtsfest oder bei Kindergeburtstagen und manchen Menschen unverpackt zu schenken unzumutbar? Vielleicht hängt das vom Menschen ab. Dem einen machen gar keine oder unverpackte Geschenke nichts aus und heißt sie sogar willkommen, weil er oder sie damit etwas für die Nachhaltigkeit tut. Dem anderen ist eine schöne, kreative oder liebevolle Verpackung wichtig, weil es Spaß macht auszupacken und überrascht zu werden oder das Ritual an sich glücklich macht. Möglicherweise kann man aber alles bedienen, je nachdem mit welcher Denkweise man an Zero Waste herangeht. Folgendes kann alles Zero Waste sein:

  • Man schenkt sich keine Güter, sondern einfach eine schöne gemeinsame Zeit. Das kann einfach nur ein netter Nachmittag mit tollen Gesprächen sein, eine gemeinsame Unternehmung oder sogar ein gemeinsamer Schnorchelurlaub am See. Aber: auch wenn man sich keine Dinge schenkt, konsumiert man, in manchen Fällen nicht einmal wenig. (Stichwort CO2). Ein Flug oder eine sechsstündige Anreise mit dem Auto sind vermutlich schlechter als ein E-Book zu schenken. Man muss für sich selbst entscheiden, was passt oder machbar ist.

  • Man schenkt etwas Recycelbares und packt es nicht ein. Bei Kindern könnte man es auch verstecken oder mit einer Schnitzel-, besser gesagt einer Geschenkejagd verbinden. Ist das Geschenk noch dazu gebraucht (Reusing) ist das natürlich noch einmal besser. Bei den kommenden Geschenkemöglichkeiten gilt das selbstverständlich auch.

  • Man schenkt etwas Recycelbares und packt es ein – allerdings in etwas wiederverwendbares: Geschirrtuch, Tasche, Pappbox oder theoretisch auch aus recycelbaren Geschenkpapier. Letzteres sollte man dann aber lieber mit einer Faltmethode als mit einem Kleber einwickeln, damit es wiederverwendbar bleibt. Bei kleinen Kindern kann es passieren, dass sie es aus lauter Vorfreude zerfetzen. Deshalb eignet sich Geschenkpapier nur bedingt zum Wiederverwenden. Viele tolle wiederverwenbare Verpackungsmöglichkeiten, habe ich Euch hier zusammengestellt. Die können richtig toll aussehen und es ist auch etwas für die Glitzerfraktion dabei.

Folgende Dinge könnte man vermeiden:

  • Geschenkpapier verkleben, so dass man es nicht wiederbenutzt werden kann, weil man es zerstören muss, um ans Geschenk zu kommen. Vermutlich kommt es dann auch in den Müll, weil man Kleber etc. nicht mehr ohne zu großen Aufwand vom Papier bekommt

  • Verpackung statt aus Papier aus Plastik oder mit einer Beschichtung zu kaufen. Das ist nicht recycelbar! Denn in unserem Recyclingsystem ist das keine Verkaufsverpackung und das bedeutet: Es wird nicht für das Recycling von den Herstellerfirmen bezahlt. Deshalb muss es aktuell in den Restmüll.

  • Geschenke mit Schleifen und Bänder aus Kunststoff zu umwickeln. Im besten Fall kann man noch einmal verwenden. Das würde ich dann auch tun. Aber ansonsten setzt auf Alternativen wie Bast, Jute, Stoff etc.

  • Geschenke zu kaufen, die schlecht wiederverwertet werden können z.B. eine batteriebetriebene Seifenblasenmaschine, die hinterher Elektroschrott ist.

  • Geschenke kaufen, die keiner braucht. Beispiele? Ein Eiersollbruchstellenverursacher im witzigen Design, obwohl man stolzer Besitzer eines stinknormalen Messers ist. Oder eine batteriebetriebene Plastikkatze, die auf Bewegungen reagiert und jeden Besucher an der Haustür schaurig anmaunzt – besonders dann wenn die Batterie leer wird. Und vor Halloween, wenn sie dann kurzzeitig mal einen kleinen Zweck hätte, ist die Batterie komplett leer.

Es gibt also eine große Bandbreite, um im Zero Waste Style zu verschenken. Im Endeffekt bedeutet ein Geschenk auch immer Konsum, aber das ist ja selbst beim täglichen Brot so. Wie weit Ihr bei der Müllvermeidung geht, ist Euch überlassen und wie weit ihr kommt, hängt von euren persönlichen Einsatz ab.

Es muss für Euch persönlich machbar sein und jedes noch so kleine Teil Müll, das unsere Erde nicht belastet, ist gut....

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