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Fülleier -

Ostern ohne Müll

Füllei aus Pappe, da geöffnet in der Blumenwiese liegt. Darin sind Zuckereier in bunten Farben. Auf dem Füllei ist ein gemaltes Bild mit Osterhasen im Stil der 60er Jahre

„Wie macht ihr das denn mit der Eiersuche an Ostern? Oder fällt das bei Euch flach?“ werden wir immer wieder gefragt. Nein, das fällt bei uns nicht flach!! Die Kinder würden uns einen Marsch blasen und zwar einen gewaltigen. Allerdings nicht nur wegen der Eiersuche, sondern besonders auch wegen der Spiele (Osterhasenwetthüpfen, Eierlaufen etc.), die wir an Ostern machen und der vorösterlichen Basteleien. Das gehört für sie alles zusammen und dazu.

Aber wenn wir Süßigkeiten ohne Verpackung kaufen, könne man sie ja nicht einfach so ins Nest oder bei der Suche ins Blumenbeet legen? Richtig, das wäre auch ziemlich unappetitlich, wenn die Gummibärchen einfach so im Matsch liegen und deshalb machen wir das auch nicht so.

Wir legen die Sachen in die Nester (Ei) oder in ein Füllei. Fülleier sind kleine Eier aus fester Pappe (aus Blech findet man sie seltener), die man öffnen und wieder verschließen kann. Da kommen dann Gummibärchen, Pralinen oder Osterkekse hinein.

Füllei aus Metall in königsblau mit goldenen Ornamenten
Füllei aus Metall

Diese Eier kann man jedes Jahr wiederverwenden, wie ja auch die Nester.

Nach Ostern geben wir sie wieder den Großeltern und Uris zurück, damit sie im nächsten Jahr nicht neu gekauft werden. Damit haben alle gewonnen. Die Großeltern müssen sie nicht kaufen und es entsteht kein Müll. Auch wir heben die geflochtenen Körbe auf. Das wurde in der Familie von Mama Stefanie schon immer so gemacht und so gab es bis letztes Jahr noch einen Korb, den sie laut einem Foto schon mit drei Jahren hatte. Das ist mehr als dreißig Jahre her.

Die Körbe, die wir Eltern aufbewahren, kommen übrigens auch manchmal im Alltag zum Einsatz, z.B. als Brotkorb (Reusing, eine der 6 Regeln von Zero Waste) oder im Kaufladen der Kinder. Letzteres ist auch der Grund, weshalb der mehr als 30 Jahre alte Korb die Grätsche gemacht hat. (Da er aus unbehandelter Weide war, konnte er kompostiert werden).

Dieses Jahr haben wir noch ein paar Fülleier nachbestellt, da jetzt auch einige Nichten und Neffen im Eiersuchalter sind. Einer Ostereiersuche steht also nichts mehr im Weg. Praktische Tipps: Fülleier gibt es schlecht vor Ort zu kaufen und dann meist nur aus Plastik. Im Internet haben wir sie aus Pappe beim noch recht neuen Zero Waste Laden gefunden. Sie wurden ausschließlich im Karton mit Juteseil, CO2 neutral versendet, also mit bewusst wenig Verpackung. Update Ostern 2017 Mittlerweile sind Fülleier auch häufiger in großen Drogeriemärkten oder im Schreibwarenhandel/Papeterie zu finden. Oft leider in Plastik verschweißt, offensichtlich, damit sie nicht aufgehen. Allerdings haben wir auch welche aus Blech gesehen. Die waren komplett unverpackt. Aber immerhin: Es tut sich was, wenn man die Reusables, also Wiederverwendlinge, auch vor Ort bekommt.

  • Wenn man Osterkörbe neu kaufen muss, sollte man darauf achten, dass sie aus unbehandelten Naturmaterialien bestehen (kein Lack etc.), damit sie kompostierbar sind (z.B. Weidenkörbe mit Stroh- oder Moosfüllung).

  • Versuchen Sie statt Körbe und Fülleier neu zu kaufen, sie gebraucht zu erwerben (2nd Hand Laden, Sozialkaufhaus, Flohmarkt, Kleinanzeigen...)

  • Nutzen und befüllen Sie die Körbe jedes Jahr wieder!

  • Binden Sie auch die Großeltern oder andere Schenkfreudige mit ein und geben Sie die Körbe wieder zurück oder bewahren Sie sie für nächstes Jahr auf!

  • Braucht man die Körbe nicht mehr (Kinder aus dem Alter raus oder zu viele), dann verschenken Sie sie doch statt wegzuwerfen. Fragen Sie bei jungen Familien oder Großeltern mit Enkeln nach, ob sie gebraucht werden. Ansonsten nehmen Sozialkaufhäuser oder Umsonstmärkte solche Körbe an. Wo bekommt man Süßigkeiten offen, wenn man keinen Unverpacktladen vor der Tür hat:

  • Gummibärchen kriegen Sie vor Ort im Gummibärchenladen, typischerweise bei Karstadt, Galeria Kaufhof oder an einem Kiosk. Ansonsten bietet sich bei Gummibärchen generell ein 3kg-Großpack an (in dieser Plastiktüte bekommen es auch die Läden). Ist einem das zu viel, tut man sich mit jemandem zusammen bzw. sind sie auch lange haltbar. Theoretisch. Das ist im Vergleich viel billiger und spart bis zu 80 Prozent der Verpackung, als wenn man die kleine 300g Packung im Supermarkt kauft.

  • Pralinen bekommt man offen in der Schokolaterie, bei Karstadt, in Bäckereien und selten auch in Bioläden. Aber sie schmecken auch selbstgemacht lecker und sind günstiger.

  • Kekse (in Bäckereien, Bioladen, auf dem Markt). Wir machen sie allerdings traditionell in unserer Familie selbst mit einem simplen Mürbeteig und stechen Ostermotive aus. Die Kinder helfen dabei mit. Die Kekse sind nämlich der Proviant für den Osterhasen. Wenn er so viel verstecken muss, ist er über eine kleine Stärkung sicher froh. Und das, was er übrig lässt, versteckt er den Kindern wieder. Oftmals auch verziert :-)

  • Auf manchen Wochenmärkten bekommt man auch Trockenfrüchte, Schokofrüchte, Ingwer- oder Kokosstangen lose.

Haben Sie noch eine Idee, wie man die Ostereiersuche möglichst müllfrei gestalten kann? Dann schreibt doch gerne in die Kommentare!

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